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Man kann Didi Kühbauer für die neue Aufgabe bei seinem Herzensklub Rapid nur alles Gute und in absehbarer Zeit einen Titel wünschen - andernfalls wird es auch für die Rapid-Ikone ziemlich ungemütlich im Westen Wiens werden. Denn grün-weiße Ikone hin oder her, bei Erfolglosigkeit gerät jeder in das Fahrwasser der rabiaten und radikalen Fans, die den Klubs am liebsten selbst verwalten würden. Derzeit mögen sie mit dem Wunschtrainer befriedet sein, doch so sicher wie das Amen im Gebet ist, dass die jüngsten Derby-Ausschreitungen nicht die letzten gewesen sind. Und genau das wollen sich jetzt, angetrieben vom Stadtrivalen Austria, die anderen Bundesliga-Klubs nicht mehr bieten lassen und haben mit breiter Mehrheit Punkteabzüge als letzte Konsequenz für Zuschauer-Randale beschlossen. Einzig dagegen, da hauptbetroffen: Rapid. So bemerkenswert die Allianz gegen den Rekordmeister, der einstmals die Themen vorgab, ist, so richtig ist die Entscheidung. Denn Strafen im fünfstelligen Bereich zahlt ein Verein wie Rapid aus der Portokasse; kommt es zu Sektorensperren, werden diese gefinkelt und zum Ärger der Bundesliga umgangen. Bleibt am Ende nur der Punkteabzug als schmerzhaftes Mittel, damit Anhänger vielleicht dann erkennen, wie sehr sie ihrem Klub eigentlich schaden. Wenn es für vergleichsweise Petitessen wie Lizenzverstößen Punkteverluste gibt (zuletzt 2013 für Admira), dann sind sie für eine stets gewaltbereite Fanszene, die den österreichischen Fußball als Ganzes schädigt, allemal gerechtfertigt.