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Man muss Hans Krankl nicht mögen, man kann von seiner Selbstherrlichkeit angewidert sein oder über seinen Fußball-Fanatismus den Kopf schütteln. Aber eines sollte man - vor allem bei Rapid in der derzeitigen Situation - nicht tun, das Wort des grün-weißen Rekordtorschützen nicht ernst nehmen. Selbst dann, wenn man seine Kritik als die einer gekränkten und in Hütteldorf nicht mehr erwünschten Person sehen kann. Jedenfalls zog Krankl auf "Servus-TV" verbal gegen die aktuelle Rapid-Riege vom Leder wie seinerzeit schusstechnisch als Goleador bei Barcelona. "In der Rapid-Führung ist kein Mann dabei, der sich im Fußball auskennt", lautete sein Kernsatz, gerichtet an Mobilfunk-Manager Michael Krammer (Präsident) und Ex-SPÖ-Funktionär Christoph Peschek (Geschäftsführer). Diese hätten mit dem neuen Stadion alle verblendet und dann eine Fehlentscheidung nach der anderen getroffen - und so die große Krise in Grün-Weiß verursacht. In der Tat bleibt der Abgang von Zoran Barisic kurz vor Saisonstart dubios, das Engagement der Schalke-Kumpels Mike Büskens und Andreas Müller war ein teures Missverständnis, und das Holen von Damir Canadi auf Präsidentenwunsch machte alles nur noch schlimmer. Letzterer musste gehen, die Führungsriege indes stellt sich nicht ihrer Verantwortung, rügt Krankl. "Rapid ist ein Klub ohne Herz und Seele geworden." Wer den 64-Jährigen so sprechen hört, weiß, dass zumindest er ein grün-weißes Herz hat.