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Rasantes Wachstum mit Mautsystem

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Bis 2010 soll der Umsatz auf 500 Mio. Euro ansteigen. | Wien. "Passend zum großen EU-Lateinamerikagipfel" gab die österreichische Kapsch TrafficCom am Freitag die Übernahme des argentinischen Mautspezialisten DPS Automation bekannt. Der Schritt sei für Kapsch "eine sinnvolle Erweiterung" gemeinsam könne man jetzt "alle Bereiche eines Mautsystems komplett aus einer Hand liefern", sagte Kapsch TrafficCom-Vorstand Erwin Toplak vor der Presse in Wien.


Ein Kaufpreis für die Transaktion wurde nicht genannt Toplak bescheinigt dem 1994 von drei Jungunternehmern gegründeten Unternehmen mit Hauptsitz in Buenos Aires und zuletzt 2,2 Mio. Dollar Jahresumsatz aber "durchaus einen relativ hohen Wert".

DPS entwickelt mit derzeit 70 Mitarbeitern unter anderem Zentralensoftware für Mautsysteme, aber auch Systeme zur Verkehrssteuerung, für Parkplatz- und Zutrittslösungen - etwa Ticketsysteme für große Fußballstadien - und ist bisher in Argentinien, Chile, Kolumbien, Uruguay, aber auch in Spanien, Portugal und Andorra aktiv.

Die auf Straßenverkehrstelematik und Bahnkommunikation spezialisierte Kapsch TrafficCom ist mittlerweile weltweit tätig - in 26 Ländern hat man bisher 92 Systeme installiert, Projekte in Ungarn sowie in mehreren asiatischen Ballungszentren könnten demnächst spruchreif werden.

640-Millionen-Euro-Tschechien-Auftrag fix

Kapsch TrafficCom hat vor kurzem den Zuschlag für die Errichtung des tschechischen Lkw-Mautsystems erhalten, der daraus resultierende Auftragswert in den nächsten zehn Jahren beläuft sich auf 640 Mio. Euro. "Diverse Einsprüche der Konkurrenz sind bei Aufträgen dieser Größenordnung üblich", meinte Toplak gelassen, "entscheidend ist, dass der Vertrag rechtskräftig unterschrieben ist.". Die erste Phase könnte Anfang 2007 in Betrieb gehen. Die Kapsch TrafficCom-Gruppe mit Hauptsitz in Wien stockt heuer den Mitarbeiterstand von 600 auf 800 auf. Bis 2010 soll der Umsatz auf rund 500 Mio. Euro - nach zuletzt rund 130 Mio. - steigen. Dafür werde es weitere Akquistionen in Asien aber auch in den USA geben.