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Raser zurück in die Fahrschule?

Von Alexandra Grass

Politik

Kommende Woche will Infrastrukturministerin Monika Forstinger bei einer Enquete des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) das Maßnahmenpaket zur Verkehrssicherheit präsentieren. Im Vorfeld sorgt ein Vorstoß der Ministerin für eine breite Diskussion: Sie könnte sich als Sanktion für schwere Verkehrsdelikte, etwa Alkohol oder Raserei, eine Wiederholung der Führerscheinprüfung vorstellen.


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Aus dem Ministerium hieß es, bei dem Vorschlag handle es sich nur um eine Maßnahme des gesamten Verkehrssicherheitspakets. Die Schwerpunkte dieses seien eine bessere und umfassendere Ausbildung, eine stärkere Bewusstseinsbildung sowie mehr Kontrollen.

Der Koalitionspartner ÖVP stimmte der Idee am Donnerstag prinzipiell zu. Diese sei aber nicht abgesprochen, so Klubobmann Andreas Khol in einer Pressekonferenz. Verkehrssprecher Helmut Kukacka meinte, die ÖVP sei hiebei durchaus gesprächsbereit.

Die Autofahrerklubs zeigten sich skeptisch und ablehnend. Der Vorschlag sei "unausgegoren", hieß es seitens des ÖAMTC. Auch der ARBÖ und der Verkehrsclub Österreich sehen diesen als "entbehrlich". Das KfV sieht darin eine Maßnahme, "die sich, wie Studien beweisen, als erfolglos herausgestellt hat", so Gregor Bartl, Verkehrspsychologe beim KfV, gegenüber der "Wiener Zeitung". "Bessere Maßnahmen" würden existieren - etwa die verkehrspsychologische Nachschulung nach einem Führerscheinentzug. Eine verstärkte Kontrolle und die Einführung des Punkteführerscheins seien Maßnahmen, die selbst notorische Wiederholungstäter aus dem Verkehr ziehen. Bei der Enquete sollen u. a. bereits bestehende Konzepte, wie etwa das der Mehrphasenfahrausbildung, diskutiert werden.

Am Donnerstag präsentierte das KfV die Bilanz nach drei Jahren 0,5-Promille-Grenze. Die Zahl der Alkoholunfälle an den Gesamtunfällen sei um 9,4 Prozent gesunken.