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Verkehrsbüro verkauft Kulinarik an Vivatis. | Nograsek: "Zurück zu den Wurzeln". | Wien. (ede) Die Österreichische Verkehrsbüro-Gruppe verkauft ihr Sorgenkind, die verlustbringende Sparte Kulinarik, an den oberösterreichischen Lebensmittelkonzern Vivatis und konzentriert sich in Zukunft wieder auf Touristik und Hotellerie. Weh tut dem Verkehrsbüro der Wegfall des dritten Standbeins nicht, denn, wie Generaldirektor Harald Nograsek am Donnerstag in einer Pressekonferenz betonte: "Unser Ursprung liegt im Tourismus."
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Wieviel der Verkauf dem Verkehrsbüro einbringen wird - Übergabetermin ist der 1.1.2008 -, wollte Nograsek nicht sagen. Die freiwerdenden Mittel würden jedenfalls eine größere Akquisition außerhalb Europas in der Hotelbranche ermöglichen. Es werde einen "gewaltigen Zukauf" geben, kündigte Nograsek an.
"Das Verkehrsbüro hat in Zentral- und Osteuropa noch viele Chancen, die noch nicht ansatzweise wahrgenommen werden", sagte Wiener Städtische-Generaldirektor Günter Geyer in seiner Funktion als Eigentümervertreter zur "Wiener Zeitung". Er halte viel vom Verkehrsbüro, deshalb werde die Wiener Städtische beim geplanten Börsegang mitziehen und weiterhin "einen bedeutenden Anteil" halten, so Geyer. Die Städtische hält derzeit 31 Prozent, rund 60 Prozent gehören der AVZ-Stiftung, der Rest Ex-Verkehrsbüro-Chef Dieter Toth. Der Zeitpunkt des Going Public hänge vom Börsenklima ab, so Geyer. Schon mehrfach wurde das Frühjahr 2008 genannt.
Vivatis will wachsen
"Unser oberstes Ziel ist Wachstum, auch über die Grenzen Österreichs hinaus, und dazu müssen wir Kapazitäten zukaufen", begründete Vivatis-Vorstandsmitglied Marisa Sailer die Übernahme der Verkehrsbüro Kulinarik. Vivatis zählt mit Marken wie Maresi, Inzersdorfer und Landhof zu den führenden Unternehmen der heimischen Nahrungs- und Genussmittelbranche. Die operative Führung der Verkehrsbüro Kulinarik GmbH übernimmt die Vivatis-Tochter Gourmet Menü-Service. Deren Geschäftsführer Hannes Hasibar peilt eine Verdoppelung des Umsatzes auf bis zu 145 Mio. Euro an. Beide Unternehmen beschäftigen zusammen rund 1500 Mitarbeiter. Die Vitana Salat- und Frischeservice GmbH geht nicht direkt an Vivatis, sondern an ihre Schwesterfirma Efko.
Zur Kulinariksparte des Verkehrsbüros gehören auch Cateringfirmen sowie Restaurants und Kaffeehäuser wie der Wiener Rathauskeller, das Café Schwarzenberg und der Donauturm. "Wir haben nicht vor, diese Lokale zu verkaufen", sagte Sailer. Sie will die Kulinarik außerdem in den nächsten zwei his drei Jahren in die Gewinnzone führen. Im Geschäftsjahr 2006 fiel noch ein Verlust von 4,9 Mio. Euro an.