Zum Hauptinhalt springen

Rätselraten um Fini-Video in Italien

Von Rainer Mayerhofer

Europaarchiv

Berlusconi denkt an neuen Namen für seine Partei. | Wien/Rom. Eine im Internet verbreitete Videobotschaft des Kammerpräsidenten Gianfranco Fini sorgt für Rätselraten in Italien. Fini ruft in diesem Video Premierminister Silvio Berlusconi zu Verantwortungsbewusstsein und zur Umsetzung des Regierungsprogramms auf. Zahlreiche italienische Medien sehen darin einen Rückzieher Finis angesichts des für 14. Dezember geplanten Misstrauensvotums gegen den Regierungschef.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Es wird auch darüber spekuliert, dass ein Teil der Abgeordneten der neuen Fini-Partei FLI (Futuro e Liberta - Zukunft und Freiheit) Berlusconi nicht das Misstrauen aussprechen wolle. Aus der Umgebung Finis hieß es am Freitag, dass dessen Appell an Berlusconi keineswegs ein Rückzieher sei und dass man, wenn Berlusconi nicht auf die Forderungen Finis eingehe, gar nicht anders könne als ihm das Misstrauen auszusprechen.

Berlusconi jedenfalls stellt sich bereits auf baldige Neuwahlen ein. Er hat eine Marketinggesellschaft beauftragt, das angeschlagene Image seiner Partei aufzupolieren und ein neues Logo sowie einen neuen Namen zu kreieren, berichtete Berlusconis Hausblatt "Il Giornale" am Freitag. Die erst im Vorjahr aus dem Zusammenschluss von Berlusconis alter Partei Forza Italia mit Finis postfaschistischer Alleanza Nazionale entstandene PdL (Popolo della Liberta - Volk der Freiheit) - zuvor hatten die Partner bereits Listenbündnisse mit den Namen "Pol der Freiheit" und "Haus der Freiheit" - könnte möglicherweise auf den alten, aus der Welt des Fußballs stammenden, Namen Forza Italia zurückgreifen.