Das Hawelka bleibt rauchfrei. Entschieden hat das das Denkmalamt. Es hat verkündet, das Wiener Kaffeehaus mit der dunklen Rauch und Kaffee-Patina an den Wänden nicht unter Denkmalschutz zu stellen. Begründung: Es gebe keine wertvollen Originalmöbel oder innenarchitektonische Besonderheiten. Die Patina und die herrlichen Buchteln zählen da scheinbar nicht.
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An sich noch kein Drama. Eine Institution kann ja auch von sich aus eine bleiben. Und dass das Hawelka schützenswert ist, scheint auch der dritten Betreibergeneration bewusst. Und doch bedeutet die Entscheidung des Denkmalamtes das Aus für das legendäre Künstlertreff - zumindest in heutiger Form.
Das gesetzliche Rauchverbot war nämlich der Grund für die Familie Hawelka gewesen, Denkmalschutz zu beantragen. Mit einer solchen Schutzstellung hätte man das Rauchverbot lockern können, da das Trennen des Gastraumes dann nicht erlaubt gewesen wäre. Um die Umsatzausfälle durch ausbleibende Raucher zu kompensieren, denkt die Familie nun an den Anbau eines Wintergartens, in dem geraucht werden darf. Doch ein umgebautes Hawelka wäre definitiv nicht mehr das Hawelka.
Und ein Schicksal wie dem Cafe Museum, das nach der gescheiterten Renovierung zur mittlerweile erneut umgebauten Touristenattraktion verkommen war, ist dem Hawelka nicht zu wünschen. Und den Wienern auch nicht.