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Energiewende und Erneuerbare werden Bevölkerung immer wichtiger.
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Die Akzeptanz in der Bevölkerung für erneuerbare Energietechnologien und deren Umsetzung steigt. Auch steigt die Bereitschaft, Energie zu sparen und so einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Das ergab eine Umfrage der Wirtschaftsuniversität Wien, die diese seit 2015 mit dem Beratungsunternehmen Deloitte und dem städtischen Energieversorger Wien Energie durchgeführt und die am Mittwoch präsentiert wurde.
Besonderen Zuspruch erfuhren laut Umfrage Photovoltaik-Anlagen, auch auf Freiflächen. Fast neun von zehn Befragten befürworten den PV-Ausbau in der eigenen Gemeinde. Fast zwei Drittel wünschen sich einen Vollausbau von PV-Anlagen auf Dachflächen oder Fassaden. Ebenso ist die Bereitschaft zur Installation einer privaten Anlage gestiegen: Ein Drittel der PV-Planer will dieses Projekt bereits innerhalb der nächsten zwölf Monate umsetzen, die Hälfte von ihnen nennt die Energiekrise als Grund dafür. Auch den Ausbau von Kleinwasserkraft und Windkraft begrüßen die Befragten der repräsentativen, österreichweiten Umfrage.
Fernwärme ausbauen
Stromerzeugung durch den Einsatz von Erneuerbaren ist das eine, den CO2-Ausstoß zu verringern ist das andere - und hier ist der größte Brocken die Raumwärme. Diese sei in Wien für die Hälfte des Kohlendioxid-Ausstoßes verantwortlich, ein Drittel mache der Verkehr aus, sagte Michael Strebl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wien Energie. "Es tut sich wenig am Wärmemarkt, da tut sich am wenigsten in der Energiewende", so Strebl. Der Ansatz von Wien Energie ist, die Fernwärme auszubauen. Derzeit erfolgt die Fernwärmeerzeugung mit Gas. Dieses müsse durch Geothermie, Biomasse und Großwärmepumpen ersetzt werden. Doch wie kann die Wärmewende im urbanen Raum gelingen, wo der Anteil an Gasthermen am höchsten ist und der Anschluss an eine Fernwärmeleitung keine individuelle Entscheidung ist? Laut Strebl arbeitet Wien Energie mit der Stadt Wien an der Energieraumplanung, um einen "Wildwuchs" zu vermeiden - denn klar ist, dass selbst in Wien mehr als 40 Prozent Marktdurchdringung bei Fernwärme nicht gehen. Gasthermen müssten durch Luft- oder Erdwärmepumpen ersetzt werden. "Biogas und Wasserstoff ist keine Lösung, denn diese Rohstoffe sind viel zu wertvoll für Raumwärme", so Strebl. ,"Wir entwickeln ein Baukastensystem, wie man jeden Wohntyp am besten saniert", so Strebl. Beispielsweise, wie man einen Gemeindebau aus den 50er Jahren saniert oder ein Gründerzeithaus. Mit Wohnbauträgern würden Musterlösungen ausgearbeitet.
Derzeit sind die Netze nicht darauf vorbereitet, dass sie nicht mehr nur verteilen, sondern Energie aus privater Herstellung auch abtransportieren müssen. Ein Netzausbau sei dringend notwendig, ist für die Studienautoren klar.