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RBG: Trotz höherer Aufwendungen erfolgreich

Von Christina Weniger

Wirtschaft

Die größte rein private Bankengruppe Österreichs, die Raiffeisen Bankengruppe (RBG), konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 1998 trotz höherer Aufwendungen anläßlich der Euro-Umstellung ein um 3,2% | auf 12,8 Mrd. Schilling gestiegenes Betriebsergebnis vorlegen.


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Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) sei zwar aufgrund des geringeren Beitrages der Raiffeisen Zentralbank (RZB) um 8,8% auf 5,2 Mrd. Schilling gesunken, dennoch hätte die RBG

ihre Marktposition 1998 untermauern können, betonte RBG-Sprecher und RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner gestern in einer Pressekonferenz. Der Marktanteil bei den Gesamteinlagen betrage immerhin

24,5%. Auch die Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft ist mit einem Marktanteil von 21,5% bei Investmentfonds führend am heimischen Markt.

Durch Fusionen und Strukturbereinigungen innerhalb der Gruppe sank die Zahl der selbständigen Raiffeisenbanken um 2,5% auf 666. Die Zahl der Zweigstellen in Österreich verringerte sich geringfügig um

0,5% auf 1.741. Insgesamt reduzierte sich die Zahl der Bankstellen um 1% auf 2.407.

Als Diskussionsgrundlage zur Sektorkonsolidierung stellte Rothensteiner das "Weißbuch Verbund 2000" vor. Der von Vertretern aller Stufen und Bundesländer erarbeitete Vergleich der Verbundmodelle

genossenschaftlicher Bankengruppen europäischer Länder solle eine Grundlage für eine sachliche Diskussion sein. Er, Rothensteiner, sei sich bewußt, daß die Produktion billiger werden müsse. Deshalb

strebe er auch die funktionale Einstufigkeit an.

Was die Spekulationssteuer betreffe, wolle er noch daran "rütteln", und zwar so lange, bis sie wieder verschwunden sei. Die Einnahmen daraus seien geringer als die Umstellungskosten, und außerdem

sollten die Banken nicht als "Steuereintreiber" fungieren, sagte Rothensteiner. Das brächte nur "Schwierigkeiten ohne Ende". Die Regierung sollte die Privatisierung der Österreichischen Postsparkasse

AG (P.S.K) überdenken, riet der RZB-Chef. Er "hätte nichts dagegen, würde man das abblasen", und argumentierte mit einem bei einem Mehrheitsverkauf verbundenen Ertrags- und Wertverlust. Wenn die

P.S.K. dennoch international zur Teilprivatisierung ausgeschrieben wird, "dann muß man dabei sein", sagte Rothensteiner.