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Realsatire am Wörther See

Von Eva Stanzl

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© © Robert Newald

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An einem Badetag lassen sich drei Freunde in einem hübschen Lokal in Pörtschach am Wörther See nieder. Dabei entspinnt sich folgender Dialog:

Gäste: Zwei Aperol Spritz und ein kleines Bier, und was haben Sie zum Essen?

Kellner: Zu essen haben wir nichts. Außer Flamm.

Weiblicher Gast, sehr hungrig: Was ist denn das?

Kellner: Das ist wie ein sehr, sehr dünner Pizzateig mit Rahm, Zwiebel und Speck oben drauf.<br style="font-style: italic;" />
Gast: Das klingt doch köstlich, das nehme ich.

Kellner: Gut. Aber ich sage Ihnen gleich, es kostet 11,80 Euro. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht.

Gast, fassungslos: So viel? Wie groß ist es denn?

Kellner: Nicht groß. Unser Chef hat in einem benachbarten Hotel gesehen, dass es dort Flamm gibt und was man dafür verlangen kann. Allerdings machen die ihn selbst, und wir nehmen ihn aus dem Tiefkühl, und die sind ein Fünf-Sterne-Hotel - wir nicht.

Gast: 11,80 Euro ist zu viel. Warum habt Ihr denn keine größere Karte? Wollt Ihr etwa kein Geschäft machen?<br style="font-style: italic;" />
Kellner: Da bin ich die falsche Ansprechperson. Hier ist die Visitenkarte von meinem Chef - bitte: Rufen Sie an.

Dieser Dialog ist kein erfundenes Dramolett, sondern die Autorin hat ihn vor wenigen Tagen selbst erlebt.
Angesichts ihrer ausgeklügelten Gastronomiekonzepte darf es die Kärntner nicht wundern, dass sie beinahe pleite sind.