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Anlaufstelle für Ausländerkinder. | Betreuung bei schulischen und anderen Problemen.
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Wien. Die "Regionale Beratungsstelle für ausländische SchülerInnen" im 15. Wiener Gemeindebezirk, kurz Rebas 15 genannt, wird in diesem Schuljahr 15 Jahre alt. Sie hat sich zu einer eigenständigen pädagogischen Institution entwickelt, deren Aufgabe die Förderung bilingualer Kinder und Jugendlicher beinhaltet, die aus verschiedenen Ländern stammen und in Wien eine neue gemeinsame Heimat finden sollen.
Wenn Menschen aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen ihr Herkunftsland verlassen, bedeutet eine fremde Umgebung für viele von ihnen eine riesige Belastung. Gerade in der Schule manifestieren sich zahlreiche Probleme. Verständigungsschwierigkeiten sind gar nicht die einzigen Ursachen, die eine Intervention von Rebas notwendig machen.
In der Beratungsstelle kümmert man sich um die großen und kleinen Anliegen der Schüler und ihrer Eltern. Das Team besteht aus sechs Personen, darunter einem Sozialarbeiter, die jeweils auf Grund ihrer Sprachkenntnisse Angehörige einer bestimmten Volksgruppe betreuen.
"Nicht immer stehen schulische Schwierigkeiten im Vordergrund, sondern oft andere Probleme, wie Schulden oder Trennung in der Familie, die auch für die Kinder eine Belastung sind," berichtet Nedjeljka Kristo, muttersprachliche Betreuerin für Schüler und deren Angehörige aus dem ehemaligen Jugoslawien. In die Beratungsstelle kommen nicht nur Jugendliche, sondern auch deren Eltern oder Großeltern, die zum Beispiel Hilfe suchen, wenn es um behördliche Angelegenheiten geht.
Erstgespräch in der Muttersprache
Rebas wurde im Oktober 1990 auf Initiative des Wiener Stadtschulrates gemeinsam mit der Magistratsabteilung 11 (Amt für Jugend und Familie) zunächst als Pilotversuch eingeführt. Das ehrgeizige Konzept hat sich bereits damals auf neue sozialpolitische Entwicklungen eingestellt.
Die Eltern ausländischer Schüler werden bereits bei der Einschreibung in der Kanzlei des Bezirksschulinspektors Manfred Pinterits auf die Leistungen der Institution hingewiesen. Beim Erstgespräch, dass in der Muttersprache geführt wird, wird für bestehende Belastungen, gleichgültig ob es sich nun um schulische, soziale oder arbeitsrechtliche Probleme handelt, Hilfe angeboten. Die Zusammensetzung des Rebas-Teams entspricht den Aufgabenbereichen: Je ein muttersprachlicher Betreuer für Albanisch, Bosnisch, Chinesisch, Deutsch, Kroatisch, Kurdisch, Mazedonisch, Serbisch, Romanes und Türkisch kümmert sich so wie ein Sozialarbeiter und eine Lehrerin um die Anliegen der jugendlichen "Sorgenkinder" und ihrer Erziehungsberechtigten.
Gerade die Betreuung von bestimmten Einzelfällen stellt die Mitarbeiter der Einrichtung immer wieder vor besondere Herausforderungen. "Bei derartigen Fällen reicht ein einmaliger Kontakt im Sinne einer muttersprachlichen Intervention nicht aus, erst mehrmalige Kontakte mit Eltern und Kindern schaffen jene persönliche Basis, die eine erfolgreiche Zusammenarbeit ermöglicht," berichtet Nedjeljka Kristo aus ihrem spannenden Berufsalltag. Lernprobleme stehen dennoch im Vordergrund.
Informationen
Regionale Beratungsstelle für ausländische Schü-lerInnen in Wien, Gasgasse 8-10, 1150 Wien. Tel.: 01-89134. e-mail: kanzlei-reb@m11.magwien.gv.at