Zum Hauptinhalt springen

Rebell wider die "Tyrannei"

Von Tamara Arthofer

Kommentare
Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Gut, dass der internationale Skiverband FIS schon einige umstrittene Aktionen geliefert hat, ist bekannt. Doch die Worte von Ted Ligety waren in ihrer Schärfe schon erstaunlich. Von "Tyrannei" und "Diktatur" ist da auf der Homepage des eifrigen Bloggers die Rede, weil Ligety, der offenbar in Bode Millers Spuren als Rebell des Skizirkus carven will, sich wieder einmal ungerecht behandelt fühlt. Stein des Anstoßes ist die Materialreform, mit der die FIS ab der Saison 2012/13 das Verletzungsrisiko durch eine geringere Taillierung vor allem im Riesentorlauf minimieren will. Seinen schreiberischen Erguss beendet Ligety dann noch mit einer Warnung an Freerider und Snowboarder, die sich ihren "coolen" Sport nicht durch das Monopol der FIS "ausbluten" lassen sollen.

Nun ist es ja nicht so, dass nicht einiges Wahres in seinen Worten stecken würde. Die Materialreform hat schon für so manchen Aufschrei aus der Skiindustrie und dem Aktivenlager gesorgt, die sich nicht zu Unrecht übergangen fühlten. Und dass die FIS nicht die basisdemokratischste Vereinigung ist, ist ja jetzt auch nichts Neues. Immerhin haben die Vorstöße der Sportler, unter denen es allerdings selbst mehr Meinungen als Befragte zur Causa Prima gibt, dazu geführt, dass künftig ein Vertreter der Athleten im Alpinkomitee sitzt und diese stärker in Entscheidungen eingebunden werden sollen. Wenn sie diese Chance aber nicht nützen, sich als seriöse Partner zu präsentieren, wird es ganz schnell wieder vorbei sein mit der (zumindest angestrebten) Kooperation. Nur sudern und schimpfen ist da wenig hilfreich.