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Rechnungshof gegen Schweiger

Von Bernhard Baumgartner

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Til Schweigers "Tatort"-Alter-Ego Nick Tschiller ist kein Freund vieler Worte. Lieber wird die Panzerfaust gezogen und einmal fest in die Gegend geballert. Wo es bei anderen Kommissaren des Traditionsgenres die kleine Beretta tun muss, werden in Hamburg gleich die Waffenkammern der Navy Seals geöffnet. Nun hat Schweiger auch noch Ärger mit Prüfern des Rechnungshofes. Da der NDR als staatliche Anstalt vom Rechnungshof geprüft wird, war nun also der "Tatort" dran. Das Urteil der Prüfer: Viel zu teuer! Im Schnitt koste ein "Tatort" rund 1,5 Millionen Euro, während es bei Schweiger schon einmal 2 Millionen sein können. Klar, die ganzen Autos, die es zu sprengen gilt, muss ja auch wer bezahlen. In dem Fall eben der Rundfunkgebühren-Zahler. Schweiger will das freilich nicht auf sich sitzen lassen und klärte die Prüfer via "Bild" auf, dass sie keine Ahnung davon haben, dass ein Actionfilm eben teurer ist als "zwei Kommissare, die im Büro sitzen und darüber reden, wer der Täter sein könnte". Fußball sei zudem auch teuer - und erst "der massive Beamtenapparat". Ob Schweiger damit explizit die Beamten des Rechnungshofs mitgemeint hat, ist unklar. Klar ist: Das Konzept, das Schweiger in den "Tatort" eingebracht hat, ist anders und sicher auch etwas teurer. Warum es gleich eine halbe Million Euro pro Film sein muss, erschließt sich aus dem Produkt jetzt nicht direkt. Fürs Drehbuch hat man das viele Geld wohl nicht ausgegeben, so viel kann man vermutlich schon sagen. Und dass so eine Hollywood-Ikone eben ihren Preis hat, müssen wohl auch die Erbsenzähler vom Amt einsehen.