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Rechnungshof zerpflückt ORF

Von Bernhard Baumgartner

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Umbau und Erweiterung des ORF-Zentrums laufen seit Jahren. Und werden wohl noch Jahre brauchen, wie das bei Großbaustellen im Rahmen der Öffentlichen Hand gerne der Fall ist. Unterdessen hat sich der Rechnungshof die Sanierung und Standortentscheidung des ORF zur Brust genommen. Kurzzusammenfassung: Die Prüfer sind nicht überzeugt. Vor allem die Standortentscheidung - also Umbau des Küniglbergs statt Neubau in Neu Marx in Wien-Landstraße - verstehen sie nicht. Für die Prüfer waren die Entscheidungsgrundlagen nicht ausreichend. Ein kompletter Neubau in Neu Marx hätte für sie mehr Sinn gehabt, kann man zwischen den Zeilen lesen. Damit sind sie nicht die Einzigen, war es doch stets ein großer Wunsch der Wiener SPÖ, den ORF näher in die Stadt zu holen - wo man sogar extra schon ein Medienzentrum gebaut hatte (in dem heute etwa die "Wiener Zeitung" ihren Sitz hat). Gekillt hat diese Idee damals übrigens die Bundes-SPÖ um Kanzler Werner Faymann, der signalisierte, keine (möglicherweise eskalierende) Großbaustelle am Hals haben zu wollen. Da man das aber schwer in Gutachten schreiben kann, geriet die Begründung des ORF in Summe eher wolkig, wie die Prüfer nun monieren. Möglicherweise erwies sich Faymanns Befürchtung als prophetisch. Immerhin sei es "dem ORF nicht gelungen, eine stabile Projektorganisation zu etablieren". Was zu Kostenüberschreitungen führte. Man stelle sich das bei einem noch größeren Neubau vor. Der ORF weist die Vorwürfe zurück.