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Rechtsbereich hinkt bei Digitalisierung hinterher

Von Petra Tempfer

Recht

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Wien. Die Industrie wäre ohne sie nicht mehr vorstellbar - im Rechtsbereich ist die Digitalisierung jedoch noch nicht wirklich angekommen. "Wir sind ein Bereich, in dem man noch immer als Vorreiter gilt, wenn man LegalTech einsetzt", sagt Bertram Burtscher, Partner bei Freshfields Bruckhaus Deringer und Leiter des Bereichs Corporate-TMT in Wien.

LegalTech: Das bedeutet, dass juristische Prozesse und Transaktionen mithilfe intelligenter Software, die "lernfähig" ist, unterstützt oder in hohem Maß automatisiert werden können. Prognosen zeigten klar, dass die Digitalisierung auch im Rechtsbereich schon in wenigen Jahren umfassend Einzug halten werde, und dass es nicht zu früh sei, sich intensiv auf diese Umwälzungen vorzubereiten, so Burtscher.

Schnell, aber teuer

Der Vorteil von LegalTech sei schon heute ein gewaltiger, ergänzt Gernot Fritz, Rechtsanwalt und Mitglied des TMT-Teams in Wien. Weder Mensch noch Maschine seien perfekt - bei Zweiterer könne man jedoch Fehler leichter erkennen und beheben und damit Risiko reduzieren. Zudem sei die Maschine schneller - und zwar um vieles. So benötige Freshfields Bruckhaus Deringer unter Verwendung der Analysesoftware Kira für die Sichtung eines Datenraumes mit rund 1200 Verträgen wenige Stunden; mit herkömmlichen Mitteln müssten dafür 25 Manntage veranschlagt werden.

Was eine Maschine allerdings nicht könne, sei das Auffinden ungewöhnlicher, aber nicht näher bestimmter Umstände, so Burtscher. Der effiziente Einsatz von LegalTech sei daher ohne Juristen kaum möglich. Das Investment in LegalTech sei zudem vor allem am Anfang teuer, was natürlich nicht an die Mandanten durchgereicht werden könne. "Dennoch lohnen sich diese Investments rasch, denn wir bearbeiten schon heute Projekte einer Dimension, die ohne LegalTech nicht mehr bewältigbar sind."