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Rechtsradikale randalierten gegen Schwule

Von WZ Online

Europaarchiv

Belgrad. In Belgrad ist am Sonntag unter umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen die erste Schwulenparade abgehalten worden. Der kurze Marsch von etwa 1.000 Teilnehmern der Parade im Stadtzentrum verlief problemlos, was nicht zuletzt daran lag, dass 5.000 Polizisten mitmarschierten. Im Umkreis der Kundgebung kam es jedoch zu gewalttätigen Krawallen.


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Die Gegner der Schwulenparade, mehrheitlich Anhängern extremnationalistischer Organisationen und Fußballfans, steckten Autos und Müllbehälter in Brand, Schaufenster gingen zu Bruch. Die Polizei ging laut Medienberichten wiederholt auch mit Tränengas gegen die Randalierer vor.

Wie der Sender B-92 meldete, wurden bis Mittag in die Notfallabteilung des Belgrader Klinikzentrums 17 Polizisten, darunter einer mit schweren Verletzungen, eingeliefert. Der ärztliche Notdienst behandelte laut derselben Quelle in derselben Zeitspanne etwa zehn Verletzte. Mehrere Personen wurden festgenommen.

In das Klinikzentrum wurden nach Angaben von dessen Chefs Vladimir Djukic bis 13.00 Uhr 44 Verletzte, darunter 42 Polizisten, aufgenommen. Ein 31-jähriger erlitt schwere Verletzungen.

Der US-Sender Radio "Free Europe" berichtete in serbischer Sprache, dass sein Reporter James Kirchick einen Kopfschlag erhalten habe, als er eine Gruppe von Gegnern der Parade fotografiert habe. Demselben Sender zufolge wurde auch einer der Organisatoren der Parade, Slobodan Stojanovic, in den Morgenstunden vor seiner Belgrader Wohnung schwer verprügelt. Stojanovic sei ins Krankenhaus eingeliefert worden, befinde sich aber außer Lebensgefahr, berichtete der Sender.

Gegner der Schwulenparade griffen auch den Sitz der regierenden Demokratischen Partei (DS) mit Steinen und Molotowcocktails sowie Fackeln an. Nach den Worten der DS-Sprecherin Jelena Trivan kam es auf der Terrasse am Eingang in das Gebäude auch zu einem Brand.

An der Schwulenparade, die reibungslos verlief, nahmen unter höchsten Sicherheitsmaßnahmen etwa 1.000 Personen teil. Für ihre Sicherheit sorgten rund 5.000 Polizisten, darunter auch Angehörige der Sonderpolizei-Einheiten. Den Gegnern der Parade gelang es in keinem Augenblick, zur Parade vorzudringen.

Nach der Schwulenparade war im Studenten-Kulturzentrum SKC eine Party für die Teilnehmer der Veranstaltung geplant. Das Stadtzentrum bleibt den Ankündigungen nach bis 17.00 Uhr für den Verkehr gesperrt. Auch Passanten wurden von der Polizei kontrolliert.