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Refco: Es hagelt Sammelklagen

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

New Yorker Anwälte klagen Ex-Bawag-Partner. | Prominente Bankhäuser mitangeklagt. | Wien/New York. Refco Inc. sieht sich nun mit den Ansprüchen von geschädigten Aktien- und Anleihenbesitzern konfrontiert. Die New Yorker Anwaltskanzlei Bernstein Litowitz Berger & Grossmann hat am Dienstag eine Sammelklage gegen das in die Pleite geschlitterte US-Brokerhaus eingebracht.


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In der 256 Seiten langen Klagsschrift gehen die Anwälte davon aus, dass Refco in 10 komplizierten Finanztransaktionen mit einer Summe von 5 Mrd. Dollar den Verlust hunderter Millionen verschleiert hat. Mitangeklagt sind alle Firmen von Ex-Refco-Chef Philip Bennett sowie HSBC Securities, Deutsche Bank Securities, Goldman Sachs und die Bank of America. Diese vier waren die Emissionsbanken beim Börsegang Refcos im August 2005. Bennett stand in enger Geschäftsbeziehung mit der Bawag. Im Oktober 2005 flog die Bawag-Affäre wegen eines mittlerweile uneinbringlichen 425-Millionen-Euro-Kredits an Refco auf. Es deutet alles darauf hin, dass die Bande zwischen Bawag und Refco weit enger waren, als von Bawag-Vorständen bisher zugegeben wurde. Auch gegen die Bawag wurden Sammelklagen von US-Anwälten angedroht. Derzeit steht die Bank nicht auf der Liste der Beklagten.

Auf Anfrage der "Wiener Zeitung" bestätigten die US-Anwälte jedoch, dass sie sich die Möglichkeit offen halten, bei Änderung der Beweislage auch gegen die Bawag in den kommenden Monaten rechtliche Schritte einzuleiten.