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Das TV-Magazin "Treffpunkt Kultur", das - laut Eigendefinition - "jeden Montag, um 22.30 Uhr in ORF 2 präsentiert wird, reflektiert Trends und Ereignisse und geht kulturpolitischen Fragen auf den Grund".
So rätselhaft wie das Komma nach Montag, erscheint bisweilen das dort zur Schau gestellte Reflexionsvermögen. Das mag zu einem (gar nicht geringen) Teil an der Präsentation liegen. Nämlich an der Art, wie die Präsentatoren mit den Trends um- und den Fragen auf den Grund gehen.
Was auch immer man gegen die frühere "Kultur-dame" Barbara Rett einwenden konnte - souveräner als ihre Nachfolgerin Erna Cuesta war sie zweifellos (so wie diese weniger naiv wirkt als ihr Kollege Arwid Holtenau).
Am letzten Montag wurde etwa Edgar Honetschlägers Beitrag zur japanischen Expo präsentabel reflektiert: Des Künstlers "Chickens suit", verstanden als modische Persiflage auf das Expo-Motto "Wisdom of Nature", steckt Hühner in Latexleiberln. Auf einer Geflügelmodenschau (bei der im Grunde nichts als eine artgerechte Leiter fehlte) paradiert eine Schar von "trendy Hendln" über einen Laufsteg. Herr Pechlaner, was sagen Sie dazu?
Mit künstlerischer Verhüllung hat übrigens auch das vorgestellte Projekt "Delete!" zu tun: Zwei Wochen lang zeigt sich die Wiener Neubaugasse, indem sie mittels hellgelber Tafeln in ein monochromes Chinatown verwandelt wird, als reklamefreie Zone. Schön, gut und teuer, und durchaus nachahmenswert. Ach, man stelle sich vor: 14 Tage ORF ohne Werbung!