Scheidendes ÖAW-Präsidium zieht positive Bilanz und erhält Anerkennung.
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Wien. Die heurige Feierliche Sitzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) stand im Zeichen der Bilanz des Ende Juni abtretenden Präsidiums. Dieses sei, so der scheidende Präsident Helmut Denk, 2009 unter den "dunklen Wolken der Finanzkrise" angetreten. Schlagworte wie "Sparprogramm", "Fokussierung" und "administrative Professionalisierung" hätten die notwendige Reform begleitet, bei der heiße Eisen angefasst werden mussten. Aus 64 breit gestreuten Forschungseinrichtungen seien nun 28 Institute geworden. Die Akademie als Unternehmen mit 1300 Mitarbeitern habe eine administrative Entflechtung hinter sich, biete aber der Gelehrtengesellschaft und dem Forschungsträger, die einander befruchten, weiter ein gemeinsames Dach.
Georg Stingl, Chef der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse, verwies auf den schon vor über zehn Jahren von der ÖAW vollzogenen "Paradigmenwechsel": Deckte die ÖAW einst Gebiete ab, auf denen die Universitäten weniger stark waren, so gebe es nun eine Bündelung von Stärken in neuen Instituten, die heute die ÖAW-Leuchttürme seien. Das belegen viele Auszeichnungen, darunter mehrere ERC-Grants, aber auch die Veröffentlichungen: Im Arbeitsjahr 2000/01 gab es keine einzige ÖAW-Publikation in "Science" oder "Nature", im Arbeitsjahr 2010/2011 aber deren 20.
Sowohl Bundespräsident Heinz Fischer als auch Forschungsminister Karlheinz Töchterle sprachen dem scheidenden Präsidium Dank und Anerkennung für die Weichenstellungen der letzten Jahre aus. Fischer würdigte besonders die Aufarbeitung der Geschichte der Akademie in den Jahren 1938-1945. Töchterle hob hervor, dass Grundlagenforschung der Kern aller Wissenschaft und ihre Förderung ein enorm wichtiges Anliegen sei. Im Rahmen der Sitzung wurden insgesamt 51 neue Mitglieder in die Akademie aufgenommen.