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Vielleicht hat die IOC-Exekutive ja nicht mit dem Widerstand gerechnet und sich nun deshalb zu einem Quasi-Rückzieher entschlossen. Wenn Ringer ihre Muskeln zeigen, kann das ganz schön unangenehm werden. Vielleicht war die Entscheidung, dem Ringen seinen Status als olympische Kernsportart abzuerkennen und deshalb seine Streichung aus dem Olympia-Programm zu empfehlen, aber auch tatsächlich als Weckruf gedacht, um die Ringer zu einem Reformprozess zu ermutigen. Den hat sich der Verband nun verpasst und daher auch die erste Hürde, 2020 wieder bei Olympia dabei zu sein, genommen. Von den acht Kandidatensportarten, die sich der Exekutive präsentierten, haben es die Ringer nun jedenfalls ebenso wie Baseball/Softball sowie Squash in die engere Auswahl geschafft. Das zeigt, dass der finanzielle Aufwand, aber auch die Reformarbeit sich gelohnt haben. Denn die Vermittlung von Tradition ist das eine. Sich aber bei alledem der Modernisierung nicht zu verschließen, etwas anderes. Es wäre wünschenswert, würden auch die großen Sportorganisationen, zu denen das IOC zählt, aber auch der Weltfußballverband, der seine großspurig angekündigten Reformen nun wieder einmal verschoben hat, dies auch in den eigenen Reihen berücksichtigen.