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Die Topligen können sich freuen: Noch mehr Startplätze für die Champions League, die mit ihrer ursprünglichen Idee ohnehin nichts mehr zu tun hat, noch mehr Gewicht auf frühere Erfolge, die vielleicht längst nicht mehr so glänzen, noch mehr Geld: Die am Freitag in groben Zügen präsentierte Reform der Champions League räumt den vier in der Uefa-Wertung an der Spitze liegenden nationalen Ligen ab 2018/19 jeweils vier Fixplätze in der Gruppenphase ein, zudem steigt auch der amtierende Europa-League-Sieger gleich dort ein. Spanien, Deutschland und England erhalten demnach jeweils einen Fixplatz mehr, Italien bekommt sogar um zwei mehr als bisher. Alleine die Antrittsprämie, die jedem der betroffenen Klubs damit gewiss ist - sie liegt derzeit bei zwölf Millionen Euro -, übersteigt das Budget von so manchem österreichischen Bundesligisten. Und die beschlossenen Maßnahmen dienen kaum dazu, die Kluft zwischen den Großen und den Kleineren zu schließen - im Gegenteil. 16 von 32 Champions-League-Startern werden von vier Ländern gestellt, einer ist für den Europa-League-Sieger reserviert, für die restlichen 51 Uefa-Mitgliedsverbände sind demnach nur noch 15 Plätze übrig. Der detaillierte Modus, wie diese vergeben oder ausgeschnapst werden, steht noch nicht fest. Fix ist aber schon jetzt, dass die Topligen, deren Vereine die Uefa quasi mit Abspaltungstendenzen erpresst haben, sich die Hände reiben und die Uefa angesichts der vermehrten Duelle zwischen namhaften Klubs auf noch mehr Geld hoffen darf - so lange die Fans nicht die Nase voll von den ewig gleichen Teams und Matches haben. Soweit also eine Win-win-Situation? Nun ja. Für die Entwicklung des Fußballs in ganz Europa eher das Gegenteil.