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Na, wenn das kein guter Tag für das Olympia- und Skiverbandsteam war: Am Montag stieg in Innsbruck die Medaillenparty, und mitten in die kollektive Ekstase platzte gleich die nächste Jubelmeldung aus Sotschi: Dort wurde das Team Österreich nämlich von jeglichem Verdacht in Zusammenhang mit der Dopingcausa Johannes Dürr freigesprochen, quasi. Der ÖSV habe gut reagiert, man betrachte die Sache als Einzelfall, der keine Konsequenzen, etwa in Bezug auf die Bewerbung Seefelds um die nordische WM 2019, haben werde, erklärte Sarah Lewis, Generalsekretärin des Internationalen Skiverbandes FIS. Alles bestens, also - oder doch nicht? Schließlich muss die Frage erlaubt sein, worin die vorbildliche Reaktion bestanden habe? Dass man Dürr vor die Tür gesetzt hat, ist ja okay. Aber zeugt es von Problemlösungskompetenz, wenn Präsident Peter Schröcksnadel, in dessen Ära nun schon die dritten dopingnahen oder -behafteten Spiele fallen, einer vorher noch gelobten Sparte mit dem Ruin droht - wenn Dürr doch als Einzelfall durchgehen soll? Oder wenn Markus Gandler, auch beim Skandal 2006 schon Sportchef, ihn einen "Hund", für den "man sich den Arsch aufgerissen" habe und der letztlich doch nur ein mieser Betrüger sei, heißt?
Wenn dies so ist - und daran besteht eigentlich kein Zweifel (EPO, also bitte!) - müssen sich die Verantwortlichen im ÖSV zumindest die Frage stellen, wie es passieren konnte, dass sie sich betrügen ließen, wieder einmal. Natürlich kann man die Sportler nicht rund um die Uhr bewachen, das wurde auch schon dem Eishockey-Verband zum Verhängnis, dessen Spieler sich am Tag vor dem vielleicht wichtigsten Match der Geschichte die Schädel mit Wodka und Co. zudröhnten. Doch so zu tun, als sei nichts gewesen, heißt auch, sich aus der Verantwortung zu stehlen. Tränenreiche Entschuldigungen, unbedachte Rundumschläge und deftige Worte mögen vielleicht die FIS beeindrucken. Zur Reinwaschung reichen sie aber nicht.