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Reise durch Raum und Zeit

Von WZ Online

Wissen

Es ist eine Einladung zur Reise durch Raum und Zeit: Als Herzstück des Einsteinjahrs eröffnet am Pfingstmontag in Berlin die Ausstellung "Albert Einstein - Ingenieur des Universums". Mehr als 1000 Ausstellungsstücke aus aller Welt stellen seine Entdeckungen auch in den gesellschaftlichen und kulturellen Kontext seiner Zeit.


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In der aufwändig multimedial inszenierten Schau haben Max-Planck-Wissenschaftler nicht nur den wechselvollen Lebensweg des Physikers und Nobelpreisträgers Einstein (1879-1955) nachgezeichnet. Zum Schluss gibt die mehr als eine Million Euro teure Ausstellung Einblicke in die Rätsel der heutigen Physik.

Unter dem Siegel "Abenteuer Wissenschaft" lädt im Berliner Kronprinzenpalais eine Art Einstein-Erlebnispark ein. Helden- Verehrung, Mythen um den Mann mit der wirren Haarmähne oder schnelle Antworten auf physikalische Fragen sollen die Besucher bewusst nicht vorfinden. "Sie werden vielmehr zu Wanderern zwischen Einsteins vielen Welten", erläuterte Jürgen Renn, Leiter des Berliner Max- Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte. Die Ausstellung wolle eine breite Öffentlichkeit mehr zu Fragen anregen als Antworten vorgeben.

Das Wandern mag zuerst im Staunen über die Möglichkeitern der modernen Ausstellungsarchitektur münden: Es gibt schwarze Räume, in denen Stimmen aus Lautsprechern wispern. Schauspieler in Gestalt von Aristoteles, Newton oder Einstein schleichen in Dia-Projektionen über die Wände und führen fiktive Gespräche über die Erdanziehungskraft. Der Fußboden auf Einsteins Lebenspfad ist mit einem Wirrwarr aus Formeln bedeckt. Einblicke in seine Lebenswelt werden in nachgebauten Kammern präsentiert. Mittendrin versucht ein Videofilm in einem blendend weißen Würfel-Raum, Einsteins Theorien über Licht, Wellen und Atome zu erläutern.

Ein flüchtiger Rundgang kann jedoch schnell in einer relativen Ratlosigkeit enden. Erschlagen von der Vielfalt der Objekte - vom Einstein-Brief über eine große Menge historischer Messgeräte bis hin zu den jüngsten Spekulationen über Gravitationswellen - beginnt die Suche nach einem Halt. Doch Hilfe ist nah: In jedem Raum stehen Mitarbeiter des Museumspädagogischen Dienstes für Fragen bereit. Sie können im Zweifelsfall auch den etwas sperrigen Titel der Schau erklären. Ein Verehrer Albert Einsteins sandte einst einen Brief an den großen Denker. Ehrfürchtig war er adressiert an: "Albert Einstein. Ingenieur des Universums."

http://www.einsteinausstellung.de

http://www.einsteinjahr.de