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Reisen mit Kaiser Karl V.

Von Manfred A. Schmid

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Am Montag machte sich der Bayerische Rundfunk auf die Spuren von Kaiser Karl V., der vor 500 Jahren geboren wurde. Da im ORF-"Treffpunkt Kultur" Ostbahn-Kurti und sein Austropop-Kollege Wilfried angekündigt waren, fiel mir der Umstieg nach der "ZiB 2" mit der bravourösen Einspringerin Birgit Fenderl leicht. In der Dokumentation "Der Kaiser kommt" wurde eine seiner Reisen rekonstruiert. Begleitet von einem Tross von 3.000 Menschen, führte sie ihn von Bologna, wo er zum Römischen Kaiser gekrönt worden war, an den Rhein und dauerte 420 Tage. Kaiser Karl V. gilt daher zu Recht als der letzte "Reisekaiser", der seine ausgedehnten Besitzungen ("In meinem Reich geht die Sonne nicht unter") ambulant regierte und nicht - wie seine Nachfolger - von einer kaiserlichen Hauptstadt aus. Kein Wunder, dass er von den 40 Jahren seiner Regentschaft fast 10 Jahre auf äußerst beschwerlichen Reisen verbracht hatte, war er doch immer wieder in Kriege verwickelt oder zu Friedensschlüssen unterwegs.

Die Gestalter bemühten sich um eine entsprechende Bebilderung, Lob verdient vor allem die Musik, die mit wahren Raritäten aufwarten konnte, darunter eine eigens für einen kaiserlichen Empfang komponierte Motette. Doch es war der Text, der mich störte. "Mit dem Flugzeug zu reisen und in wenigen Stunden am Ziel zu sein, davon konnte der Kaiser nur träumen", hieß es da. Wovon der gichtgeplagte Herrscher wirklich geträumt haben mag, weiß natürlich auch ich nicht, kaum aber von Flugzeugen. Solche kühnen Träume waren damals wohl nur Leonardo da Vinci vorbehalten.