Mit fast 15 Millionen Nächtigungen stellte Wien 2016 erneut einen Rekord auf.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wien. Es ist das siebente Mal in Folge. Das siebente Mal, dass Wien mit einem Tourismus-Rekord aufwarten kann. Und das trotz "nicht optimaler geopolitischer Rahmenbedingungen", wie Renate Brauner, Präsidentin des Wien-Tourismus sowie Finanz- und Wirtschaftsstadträtin, bei der Präsentation der Wiener Tourismusbilanz 2016 im Haas-Haus am Mittwoch betont. Und doch gibt es einen kleinen Schönheitsfehler: Der Netto-Nächtigungsumsatz der Hotels ist 2016 nicht mitgezogen. "Das ist ein Aspekt, der uns aus wirtschaftlich-politischer Sicht nicht gefällt", kommentiert Brauner. In Zahlen ausgedrückt: Wien ist bei den Nächtigungszahlen knapp an der 15 Millionen-Grenze vorbeigeschrammt. 2016 verzeichnet Wien 14,96 Millionen Gästeübernachtungen - ein Plus von 4,4 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2015. Der Netto-Nächtigungsumsatz stagnierte bis inklusive November bei knapp mehr als 663 Millionen Euro - ein etwa von den Austria Trend Hotels des Verkehrsbüros gemeldeter hervorragender Dezember lässt die Hoffnung leben: "Wir hoffen darauf, dass wir beim Umsatz das Vorjahresergebnis zumindest erreichen können", sagte Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner.
An das Plus vom Jahr 2015, in dem die Nächtigungsumsätze gleich um 15 Prozent gegenüber 2014 zulegten, werde man trotzdem nicht herankommen. Die Stagnation des Umsatzes trotz Nächtigungs-Rekord und besserer Zimmerauslastung erklärt Kettner so: "Es hängt mit dem Rückgang aus bestimmten Märkten, wie aus dem Arabischen Raum und den USA, zusammen." Dass ein Umlenken der Umsätze von Hotels zu Privatunterkünften, vermittelt etwa über Plattformen wie Airbnb, stattgefunden hat, sieht Kettner allerdings nicht: Auf das Gesamtergebnis habe das keine Auswirkungen.
Zuwachs aus China, Rückgang aus Russland
"China ist erstmals unter dem Top 10, die Nächtigungen aus Russland sind weiter zurückgegangen. Besonders gute Ergebnisse haben wir bei den Gästen aus Deutschland, aus Großbritannien und aus den Niederlanden, sowie auch der Türkei und Indien", erläutert Kettner die Trends 2016.
Die Liste der Top 10 der Nächtigungen führt - wie seit vielen Jahren - Deutschland mit 2,9 Millionen Nächtigungen an (plus 7 Prozent), gefolgt von Österreich (2,8 Millionen Übernachtungen, plus 8 Prozent) und den USA (830.000 Nächtigungen, minus ein Prozent) an.
Einen Hoffnungsschimmer sieht Kettner am russischen Markt - trotz einem Minus von 18 Prozent bei den Nächtigungszahlen bis November. "Das Minus hat sich deutlich reduziert, 2015 waren es noch minus 32 Prozent", sagt Kettner. Und der November und vor allem der Dezember waren wieder von einem erfreulichen Plus gekennzeichnet.
Einen Rückgang bei den Nächtigungszahlen verzeichneten 2016 Japan (minus 10 Prozent), die arabischen Länder (minus 21 Prozent), aber auch Australien (minus 11 Prozent). "Japan bleibt für uns trotzdem der drittwichtigste Fernmarkt", so Kettner.
"Im Rhythmus von Wien" ist das Motto des Tourismusjahres 2017, ausgehend von drei Jubiläen: 150 Jahre Donauwalzer, 175 Jahre Wiener Philharmoniker und fünf Jahre Konzertsaal MuTh der Wiener Sängerknaben. Aber auch die Wiener Clubszene soll eine Rolle spielen. Das Marketing-Budget, das Gäste aus aller Welt in die Musikmetropole Wien locken soll, beträgt heuer 14,8 Millionen Euro. Investiert wird das Geld in 20 Herkunftsmärkten weltweit.
"Verstärkt wird das Budget des Wien-Tourismus in zwölf dieser Märkte von Austrian Airlines, die heuer schon zum 15. Mal als unser strategischer Partner auftreten. Die AUA ist für Wien unverzichtbar, sie bildet mit etwa zwei Dritteln Anteil an allen Direktflugverbindungen nach Wien unser Rückgrat", sagte Kettner. Der gemeinsame Marketing-Aufwand von Wien-Tourismus und Austrian Airlines beträgt 4,5 Millionen Euro. "Wir vermarkten Wien als Premium-, nicht als Luxusdestination: In jedem Segment soll der Gast das bestmögliche Angebot bekommen", erklärt Kettner.
Kettner, bei der Präsentation der Tourismusbilanz von Austrian-Airlines-Chef Andreas Otto flankiert, forderte erneut eine Reduktion der Ticketsteuer. Das würde 1700 Arbeitsplätze am Standort Wien sichern. Die Austria Airlines setzen ihren Schwerpunkt 2017 auf den Iran und weiter auf die USA, ab 10. April gibt es einen Los-Angeles-Direktflug. Ein weiteres Highlight für Wiens Tourismusjahr ist die Beach Volleyball WM, die vom 28. Juli bis 6. August auf der Donauinsel stattfindet - und weltweit in 134 Länder übertragen wird.