Mit einer Verbesserung des operativen Ergebnisses um knapp ein Drittel auf 5,906 Mrd. Schilling (429,2 Mill. Euro) konnte der Verbundkonzern das Jahr 1998 abschließen · "einmalige Bilanzmaßnahmen | im Zusammenhang mit der Marktliberalisierung" drückten das Ergebnis nach Ertragssteuern auf minus 6,682 Mrd. Schilling, gab der Vorstand am Dienstag in Wien bei der Bilanzpressekonferenz bekannt.
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In diese Beträge eingerechnet sind einmalige Wertberichtigungen für unrentable Kraftwerke und Rückstellungen für nicht wettbewerbskonforme Strombezugsverträge im Ausmaß von insgesamt 14,495 Mrd.
Schilling. Wie Vorstandssprecher Hans Haider bereits bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen angekündigt hatte: "Alle Lasten auf einmal loswerden, keine Dividende zahlen und das Kostensenkungsprogramm
konsequent weiterführen" · dieser Devise stimmte Dienstag auch der Aufsichtsrat zu. Die positive Nagymaros-Schiedsgerichtsentscheidung · "erfolgte erst nach der Bilanztestierung, bringt eine knappe
Milliarde" ·, das jetzt doch über die Illwerke-Verträge verhandlungsbereite Land Vorarlberg und die kommenden Entscheidungen Brüssels über die Höhe der anerkannten "stranded investments" lassen
erwarten, daß in der nächsten Bilanz "einige Rückstellungen wieder aufgelöst" werden können.
Die Umsatzerlöse stiegen 1998 um nur 0,4% auf 20,563 Mrd. Schilling. Daß das operative Ergebnis um ein Drittel gesteigert werden konnte, führt der Verbund auf deutlich verringerte
Personalaufwendungen (minus 11%), gesunkene Brennstoffkosten (minus 28%) und einen 24% niedrigeren Betriebs- und Erhaltungsaufwand zurück.
Daß es heuer in dieser Tonart weitergeht, untermauern die Zahlen des 1. Quartals: Trotz einer Absatzsteigerung von 7,5% reduzierten sich die Umsatzerlöse um 5,6% auf 5,411 Mrd. Schilling. "Und das
ist erst der Anfang des enormen Preisdrucks im offenen Markt", ist der fürs Stromgeschäft verantwortliche Vorstand Johann Sereinig überzeugt. Eigentlich sieht sich gerade der Verbund als
Wasserkraftkonzern gut dafür gerüstet: "Wir haben weit über 90% unserer Großkunden halten können, bedeutende Abschlüsse können unsere sehr verehrten ausländischen Mitbewerber bisher nicht gelandet
haben". Dafür ist man selbst "recht ordentlich" im deutschen Markt vorangekommen, nächster "interessanter Markt" ist Italien.
Heuer wurden die gesunkenen Erlöse durch weitere massive Kostensenkungen und eine überdurchschnittlich gute Wasserführung überkompensiert: Im 1. Quartal stieg das operative Ergebnis um 18,9% auf
1,290 Mrd. Schilling.