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Rekordjahr für österreichische Werbewirtschaft

Von Petra Medek

Wirtschaft

"Eines der besten Jahre" kann die österreichische Werbewirtschaft heuer verbuchen. Mit einer Zuwachsrate von 14,5% (nach rund 10% im vorigen Jahr) konnte das Werbevolumen auf über 25 Mrd. | Schilling gesteigert werden.


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Ein Wachstum, das in den nächsten Jahren in dieser Form nicht fortgeführt werden kann, betonte Josef Leitner, Geschäftsführer der Focus Media Research, gestern in der Pressekonferenz zur

Werbebilanz 1999 der österreichischen Sektion der IAA (International Advertising Association). Das heurige Plus sei auf atypische Faktoren wie das rasante Wachstum der Telekommunikationsbranche sowie

politische Werbung im "Superwahljahr 1999" zurückzuführen, so Leitner. Allein im Bereich der Festnetzanbieter hat sich der Werbeaufwand heuer fast verfünffacht.

Im Sektorenvergleich ergibt sich ein kräftiges Plus für Investitionsgüter, während die Etats bei Markenartikeln fast unverändert blieben, da sehr viel in die Handelspromotion floss, begründet

Leitner.

Print und TV legen zu, Hörfunk konsolidiert

Der Werbeeinsatz wurde von fast allen Medien getragen, nur der Hörfunk konnte beim Wachstum nicht mithalten (minus 2,15%). Mit 53,6% konnten auch heuer die Printmedien das größte Stück am

Werbekuchen für sich gewinnen. Insgesamt wurden in diesem Bereich 13,9 Mrd. Schilling bewegt, wobei rund die Hälfte (7,5 Mrd. Schilling) auf das Konto der Tageszeitungen geht. Magazine und

Illustrierte halten bei einem Volumen von 4,2 Mrd. Schilling.

Zuwächse verzeichnete auch die Plakatwerbung (plus 15,6%) mit einem Werbeaufwand von 1,6 Mrd. Schilling sowie das klassische Prospekt, das um 7,5% auf 1,97 Mrd. Schilling zulegte.

Im Bereich der audiovisuellen Medien konnte wie zuvor der ORF punkten (plus 9,5%). Aber auch die Österreich-Werbefenster der deutschen Privatfernsehsender konnten Zuwächse von 86,7% erzielen und

damit ihr Werbevolumen auf 582,1 Mill. Schilling steigern. Mit 5,9 Mrd. Schilling hält die TV-Werbung heuer 23% am gesamten Werbemarkt.

Werbetrends 2000

Eine Wachstumsrate von 4 bis 5% für das nächste Jahr erwarten laut IAA-Befragung Vertreter der 500 werbekräftigsten Unternehmen. Als stärkster Wachstumsträger gilt dabei das Internet. Dass die

Prognose 2000 erneut übertroffen werde, könne nicht ausgeschlossen werden, betonte IAA-Präsident Walter Holiczki und verwies auf die bevorstehende Liberalisierung am Energiesektor. Diese könnte

ähnlich positive Auswirkungen auf den Werbeumsatz haben wie die Marktöffnung in der Telekommunikationsbranche.

Rückschläge seien in den nächsten Jahren von Werbeverboten zu erwarten, erklärte Holiczki: Falls das Tabakwerbeverbot beschlossen würde und diesem "als Dominoeffekt" ein Alkoholwerbeverbot

folgt, würde dies für die heimische Werbewirtschaft Einbußen von rund 750 Mill. Schilling bedeuten, befürchtet Holiczki.