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Ostern naht - und wer das noch nicht anhand der festlichen Angebote in den Supermärkten erkennt, wo neben Osterhasen, Ostereiern und Osterpinzen auch schwerer Verdauliches wie Oster-PCs angepriesen werden, merkt es spätestens dann, wenn er die Flimmerkiste einschaltet. Religiöse Themen sind in der Karwoche an der Tagesordnung.
Sogar RTL widmete Jesus und dem Vatikan am Montag eine Spezialausgabe seines "EXTRA"-Magazins (das mit der Freitagbeilage der "Wiener Zeitung" übrigens nur den Namen gemein hat). Die Doku "Wer war Jesus?" von Christian Schürmann und Sabine Greul suchte Antworten auf bekannte Fragen und präsentierte ihre Botschaft in farbenfrohen Bildern. Neues über das Leben Jesu - wie könnte es anders sein - gab es natürlich nicht zu sehen.
Brav wurde ein minimaler theologischer Aufklärungsunterricht geboten, der so nett oberflächlich war, dass er durchaus für jede Glaubensrichtung passte: Die Bergpredigt fand im Tal statt, und nicht am Berg; die Palmenzweige beim Einzug in Jerusalem waren politische Symbole; und die Nägel wurden - entgegen der Darstellung in Kunstwerken - durch den Handwurzelknochen und nicht durch die Handflächen geschlagen.
Fragwürdig und unnötig war der plötzliche Schauplatzwechsel von Jerusalem nach Rom innerhalb der Dokumentation. Was der Blick hinter die Mauern des Vatikan mit der Jesus-Sendung zu tun hatte, blieb rätselhaft.