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Autos werden gekauft oder geleast, Batterien von Renault gemietet
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Wien. Nach einem jahrelangen Entwicklungszyklus will Renault will dem Elektroauto zum Durchbruch verhelfen. Mit dem Marktstart der E-Modelle Kangoo Z.E., Twizy, Fluence Z.E. und Zoe Preview, die ab Anfang nächsten Jahres in Österreich erhältlich sind, will man Firmen- wie Privatkunden vom spritlosen Fahren überzeugen. Und sieht sich damit "zwei Jahre vor der Konkurrenz", wie Renault-Österreich-Chef Guillaume de Vulpian betont.
Wo andere Hersteller nur ein einzelnes Elektroauto anbieten, würde Renault mit einer ganzen Großserien-Elektropalette auftrumpfen, wie Vulpian meint. Die Entwicklung der neuen E-Modelle Kangoo Z.E. (Zero Emission) & Co habe immerhin vier Milliarden Euro gekostet und 2000 Leute beschäftigt, so der Renault-Österreich-Chef. Von der Rentabilität dieser Investitionen ist man bei Renault freilich überzeugt: Die Autos wurden bereits gut angenommen, als erster Firmenkunde konnte die Post gewonnen werden, die in den kommenden Monaten zehn gelbe Kangoo-Transporters in ihre Fahrzeugflotte aufnimmt.
Ungewöhnlich bei der Renault-Elektroserie ist dabei das Vertriebssystem: Die Elektroautos können gekauft oder geleaset werden, die Lithium-Ionen-Batterien, aus denen die Fahrzeuge ihre Energie beziehen, werden hingegen zu einem Pauschalpreis gemietet. Dieser soll sich je nach Laufzeit und Leistung im Bereich 80 bis 90 Euro bewegen.
Kein Internet-Verkauf
Den Erfolg der Elektrogefährte am Markt soll auch das dichte Netz der angeschlossenen Händler garantieren, die in Österreich ein Drittel der Geschäfte stellen. Im Verband dieser Renault-Familie, wie Vulpian die meist langfristige Partnerschaft bezeichnet, werde man auch den Marktanteil in Österreich auf 7 Prozent anheben können. "Das Händlernetz hat Priorität", weist Vulpian folglich auch konkrete Pläne zu Internet-Verkaufskonzepten, wie sie mit Dacia bereits in Italien erprobt werden, zurück. Schließlich sei auch die Möglichkeit des Neuwagen-Verkaufs im Internet immer eine Frage der Konditionen, fügt Josef Dvorak, Geschäftsführer des Wiener Händlers Renault-Währing hinzu.
Dass man das Internet als Vertriebsmöglichkeit vorerst noch ausklammert, bedeutet freilich keine generelle Absage an alternative Geschäftsmodelle. So sei man beispielsweise beim Car Sharing bereits in Gesprächen. Denn auch das entspreche schließlich der neuen Strategie von Renault. Umweltfreundlichkeit geht vor.