Sollte der Rechnungshof-Präsident als dritter aussichtsreicher Kandidat in den Kampf um das Präsidentenamt einsteigen, scheint ein zweiter Wahlgang nach dem 25. April sehr wahrscheinlich. Seine Entscheidung will Franz Fiedler allerdings erst in den nächsten Tagen fällen.
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Beim Sammeln der zur Kandidatur nötigen beglaubigten 6.000 Unterschriften, die bis zum Stichtag 26. März im Innenministerium vorgelegt werden müssen, sehe er kein Problem, betont Fiedler in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "News".
Zur Höhe des Budgets und zur Identität des Personenkreises, der an ihn herangetreten ist, wollte er keine Auskunft geben. Kolportiert wird allerdings ein Budget von vorerst 4 Mill. Euro. SPÖ und Grüne fordern im Falle einer Kandidatur die Offenlegung der ihn unterstützenden Gruppen.
Zahlreichen Gerüchten folgten Mittwoch Nachmittag zahlreiche Dementis: So wiesen sowohl Frank Stronach als auch Raiffeisen-Generalsekretär Ferry Maier und der FPÖ-Industrielle Thomas Prinzhorn mögliche Ambitionen für eine finanzielle Unterstützung eines Kandidaten Fiedler zurück.
FPÖ-Generalsekretärin Magda Bleckmann gab sich neutral, bezeichnete die mögliche Kandidatur aber als "überraschend". Noch mehr überrascht haben dürfte sie allerdings die Ankündigung des Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider über eine Empfehlung für Fiedler: "Ich kann mir vorstellen, diesem Gedanken durchaus näher zu treten", hieß es aus Kärnten.
"Die Volkspartei traut offenbar (Benita) Ferrero-Waldner nicht mehr zu, den Wahlkampf gegen den SPÖ-Kandidaten Heinz Fischer erfolgreich zu bestreiten. Jetzt gibt es eben zwei ÖVPler gegen einen SPÖ-Kandidaten", erklärte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos und lud für diesen Fall den neuen Kandidaten gleich dazu ein, dem Fairnessübereinkommen beizutreten.
Diese Aussage verleitete ÖVP-Generalsekretär Reinhold Lopatka zu folgender Aussendung: "Herr Darabos, keine falschen Hoffnungen! Die ÖVP-Kandidatin heißt Dr. Benita Ferrero-Waldner!" Ansonsten hieß es aus der ÖVP-Zentrale allerdings: "Kein Kommentar."