Zum Hauptinhalt springen

Republiksausstellung: 90 Jahre auf 1000 Quadratmetern

Von Walter Hämmerle

Politik

Ausstellung im Parlament eröffnet. | Wien. Seit Mittwoch hat die Ausstellung zum 90. Gründungsjahr der Republik in der Säulenhalle des Parlaments ihre Pforten geöffnet. Auf rund 1000 Quadratmetern zeichnet sie nach Themen geordnet Gründung, Niedergang und Wiederauferstehung der Republik bis zur Gegenwart nach.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Besonderes Augenmerk richteten die Ausstellungsmacher den schwierigen Anfangsjahren. So zeigt etwa eine bemerkenswerte Karte vom Jänner 1919 die Gebiete, die zu "Deutsch-Österreich" hätten gehören sollen - etwa auch Deutsch-Böhmen, das Sudetenland, Südtirol, Znaim und Iglau, aber nicht das Burgenland.

Da vor allem Schulklassen das Zielpublikum darstellen, wurde auf die jugendgerechte Präsentation geachtet. Filmkojen zeigen Beiträge über Wendepunkte von Erster und Zweiter Republik: etwa den Bürgerkrieg 1934, die Abschiedsrede Schuschniggs 1938, das TV-Duell zwischen Klaus und Kreisky 1979 oder den Olympiasieg Franz Klammers 1976. Den viel kritisierten Umgang mit der Vergangenheit nach 1945 illustrieren Szenen aus dem "Herr Karl" von Qualtinger und Merz.

Das Hauptaugenmerk der Ausstellung liegt auf der Vermittlung jener Kontinuitäten und Brüche, die die Geschichte der letzten 90 Jahre prägten. Nicht wenige hallen bis heute nach, was die Ausstellung spielerisch einprägsam vermittelt. So wird etwa die Frage nach dem Urheber folgenden Satzes zum Thema Uni-Zugang gestellt: "Stellt hohe Anforderungen bei der Auslese der zu den eigentlichen Studien zuzulassenden und das Problem der Überfüllung wird rasch und schmerzlos gelöst." Woher stammt er? Aus der SPÖ-Zeitschrift "Die Zukunft" des Jahres 1947. Einfallsreich auch, wie anhand eines Namenslexikons typisch österreichischer Namen wie Busek, Lacina, Petrovic, Horwath oder Ivanschitz auf die Migrationsgeschichte verwiesen wird.

Geöffnet bis 11. April, keine Einzelbesuche möglich, nur Gruppen. Führungen von Montag bis Freitag jeweils um 10.10 Uhr, 11. 10 Uhr, 15.10 Uhr und 16.10 Uhr; Samstags auch 15.10 Uhr statt 16.10 Uhr.