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Bürger wehren sich gegen Umwidmung und Teilabriss.
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Wien. Mitte Dezember wurden die Pläne zum Umbau des Areals zwischen Döblinger Hauptstraße und Osterleitengasse präsentiert. Kurz danach formierte sich Widerstand, wurde eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen und eine Petition gestartet, die es schnell auf 1100 Unterschriften brachte und am morgigen Freitag im Petitionsausschuss behandelt wird. "Schön wäre es, wenn wir persönlich angehört würden", formuliert Rainer Balduin, Sprecher der Initiative, die Erwartungen an den Ausschuss. Es wäre schon viel gewonnen, wenn es mehr Transparenz in den Abläufen gäbe, meinen mehrere Teilnehmer der Initiative zur "Wiener Zeitung". Immerhin seien Pläne präsentiert worden, für die es noch keine Flächenwidmung gäbe. Auch seien die Bürger erst am Ende des Prozesses eingebunden worden.
Hotel, Wohnbau, Tiefgarage
Die Pläne des Eigentümers der Residenz Zögernitz, Hermann Rauter, sehen vor, dass ein Teil des denkmalgeschützten Gebäudes abgerissen wird. Die Änderungen erfolgten in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt, wie Rauter zur "Wiener Zeitung" sagt. Entstehen soll ein Wohnbau mit 48 Eigentumswohnungen und eine Tiefgarage. Das ehemalige Casino Zögernitz soll saniert, im ersten Stock wieder ein kleines Hotel eingerichtet, der berühmte Strauß-Saal zu einem Tonstudio ausgebaut werden.
Betont wird seitens der Bürgerinitiative, dass man nicht gegen die Errichtung eines Wohnbaus sei - allerdings im Rahmen der bestehenden Flächenwidmung, die eine Bebauung des Grundstücks an der Osterleitengasse zulasse. Und auf keinen Fall wolle man eine Revitalisierung der Residenz boykottieren. Allerdings stehe das gesamte Gebäude unter Denkmalschutz. Außerdem werden Bedenken geäußert, dass zuerst gebaut und dann doch nicht saniert werde.
Für Rauter ist das Projekt ein gesamtes Vorhaben. Wenn im Spätherbst mit den Bauarbeiten begonnen werde, werden Arbeiten am Altbau beziehungsweise der Abbruch sowie der Aushub zu den ersten Arbeiten gehören. Die Bebauung der Fläche verschiebe sich durch die Pläne nur, außerdem solle auf keinen Fall höher als das Bestandsgebäude gebaut werden. Auch hätte er die Bürger früher als sonst in einem Bauvorhaben vorgesehen einbezogen, so Rauter.