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Die Konkurrenz zieht staunend den Hut, der österreichische Boulevard überschlägt sich mit Jubelmeldungen, und selbst der als besonnen bekannte Toni Innauer ließ sich gemessen an seinen sonstigen Usancen zu einer wahren Gefühlseruption hinreißen, indem er sich angesichts des Tournee-Überfliegers Thomas Diethart zu einem Vergleich mit Toni Nieminen bemüßigt fühlte und ihn damit prompt, wenn auch indirekt, zum Olympia-Favoriten adelte. Nieminen habe ja auch in seiner Debütsaison 1991/92 die Skisprungwelt auf den Kopf gestellt und die Vierschanzentournee gewonnen - und sei wenige Wochen später flugs Doppel-Olympiasieger geworden, meinte Innauer. Freilich: Der Erfolg des 21-Jährigen ist aus mehreren Gründen beachtlich, wenn auch für seine direkten Wegbegleiter nicht ganz so überraschend wie für den Rest der Wintersportwelt. Seine enorme Sprungkraft ist schon bemerkenswert genug, dazu kommen sein unbedingter Wille, sich als Flachländer und teilweise auch abseits des ÖSV-Ausbildungssystems durchzubeißen, und die berühmte Pfeif’-mir-nix-Mentalität, mit der er, quasi über Nacht zum Favoriten stilisiert, auch seinen letzten Tourneeauftritt in Bischofshofen bravourös absolvierte. Natürlich kommen da unweigerlich Assoziationen mit anderen From-Zero-To-Hero-Stars auf. Doch mit allzu gewagten Prognosen sollte man vorsichtig sein. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass diese oftmals eher hemmend denn beflügelnd sein können.