Mit kollektiven Beschimpfungen gewinnt Didi Kühbauer nicht mehr Respekt.
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Didi Kühbauer is back. Nach dem 5:1-Sieg seiner Admira im Spiel über seinen Ex-Klub Mattersburg holte der bekannt wortgewaltige Trainer zu einem Rundumschlag gegen die Schiedsrichter aus. Ihm gehen "diese Kreaturen nur auf die Socken, sie bringen mir null Respekt entgegen", wetterte er. Und: "Wenn ich Trainer von einem großen Klub bin, kann ich machen, was ich will. Aber der Kühbauer ist ein Arsch und wird immer einer sein." Hintergrund war ein Wortgefecht in der 13. Minute, als er von Schiedsrichter Gerhard Grobelnik auf die Tribüne verbannt worden war, es ging dabei - ausgerechnet - um Respekt. Kühbauer habe diesen von Grobelnik eingefordert, so wie er ihm ihn auch entgegenbringe. Sagt Kühbauer. Grobelnik wiederum erzählt es naturgemäß ein bisschen anders: "Ich will mit ihm vernünftig ein Gespräch führen, aber das ist nicht möglich. Er dreht sich um, spricht jedes Mal davon, dass ich Respekt haben soll und lässt mich nicht aussprechen." Schwierig herauszufinden, wer recht hat. Tatsache ist, dass Kühbauer in seiner kurzen Trainerkarriere schon beachtliche Erfolge erzielt hat, für die er Respekt verdient. Tatsache ist aber auch, dass er als etwas schwieriger Charakter gilt. Vielleicht sind die Schiedsrichter tatsächlich ein bisschen voreingenommen, schließlich hat er schon während seiner aktiven Zeit hart an seinem Ruf gearbeitet. Mag sein, dass der Wutausbruch menschlich sogar verständlich ist. Von kollektiven Beschimpfungen hat er aber nichts außer einer Strafe (1000 Euro). Ganz sicher jedenfalls keinen Gewinn an Respekt.