Bisher stellen 29 Wiener Salons ihre freien Termine auf die Online-Plattform.
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Wieselburg. Bei Last-Minute-Reisen können Urlauber sparen - ein Start-up aus Niederösterreich legt das Konzept nun aufs Haareschneiden um. Die Resthaarbörse hilft Friseurbetrieben, ihre Auslastung zu steigern: Salons können freie Termine oder Termine, bei denen Kunden kurzfristig abgesagt haben, auf die Online-Plattform Resthaarbörse stellen. Kunden erhalten für diese Termine zwischen 20 und 50 Prozent Rabatt, die Resthaarbörse bekommt fünf Prozent vom Betrag der vermittelten Dienstleistung als Provision.
In den ersten vier Monaten - von September 2013 bis Jänner 2014 - habe die Plattform den Betrieben zu 29.000 Euro Zusatzumsatz verholfen, sagt Anna Zalesak, die gemeinsam mit Laurenz Gröbner das Mostviertler Unternehmen mit Sitz in Wieselburg führt.
Beide Geschäftsführer sind Quereinsteiger, was Friseure angeht: Gröbner (31) hat Betriebswirtschaft auf der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien studiert, nach seinem Studium war er beim Mietwagenanbieter Europcar tätig und hat dort die Auslastung des Fuhrparks verbessert. Die 28-jährige Zalesak hat Marketing und Sales studiert und war später im Vertrieb der Vöslauer Mineralwasser AG tätig.
"Im Gespräch mit Friseuren stellte sich heraus, dass eine Restplatzbörse für freie Termine Sinn machen würde", erzählt Zalesak, wie die Geschäftsidee geboren wurde. Ein Mitarbeiter entwickelt und betreut nun die Website, auf der die Kunden das Wunschdatum, den Zeitraum und die gewünschte Dienstleistung angeben können. Daraufhin werden die verfügbaren Restplätze angezeigt - inklusive Informationen zum Friseur, Preisklasse, Rabatt und Fotos vom Salon. Außerdem können bei manchen Anbietern Stylisten ausgewählt werden. Gebucht wird mit einem Klick, die Kunden geben Name und E-Mail-Adresse an und erhalten eine Terminbestätigung.
Eigene App in Planung
Zur Zeit sind 29 Friseursalons in Wien auf der Plattform vertreten, bald sollen sich die Betriebe selbst auf der Website registrieren können. Vom Salon sind Fotos, eine kurze Beschreibung und die Kontaktdaten einsehbar, Kunden können die Betriebe auf der Plattform bewerten. "Wir planen, die Plattform auf ganz Österreich auszuweiten. Allerdings haben Friseure am Land oft viele Stammkunden", so Zalesak. Künftig könnten auch Last-Minute-Termine in Nagel- und Massagestudios zu vergünstigten Preisen vermittelt werden. Zudem plant das Start-up eine Expansion in andere Länder. Außerdem sollen sich künftig Kunden auf der Website registrieren können, damit sie über freie Termine im Wunsch-Friseursalon informiert werden. Die Jungunternehmer haben noch einen weiteren Plan: "Wir arbeiten an einer eigenen App."