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Glitzerfans stehen gerade vor einer schwierigen Entscheidung: genüsslich dem anrollenden weihnachtlichen Glitzerrausch verfallen oder doch die Welt retten? Pünktlich mit der Explosion von saisonaler Dekofülle schlagen Wissenschafter nämlich Alarm und fordern ein absolutes Glitzerverbot. Nicht nur für so manche Vierjährige ein veritables Weltuntergangsszenario. Vor allem, wenn auch Wende-Pailletten davon betroffen sein sollten. Und was soll dann aus den Einhörnern werden?
Hintergrund ist, dass die kleinen Teilchen sehr langsam abgebaut werden und sich in der Umwelt anreichern können. Damit gefährdet Glitzer als Mikropartikel Tiere und Umwelt - vor allem im Meer.
Ja, es ist Zeit, die Welt zu retten. Es ist Zeit, zu verzichten. Aber muss es ausgerechnet Glitzer sein? Natürlich könnte man sich auf das Leuchten in Kinderaugen unterm Christbaum rückbesinnen, Glitzer rar und kostbar machen. Oder eine Gegenpetition anstoßen: Für die Erforschung biologisch abbaubaren Glitzers - schließlich hat der Mensch das metallische Schillern ja nicht erfunden, sondern der Natur abgeschaut. Und für eine zeitliche Verbotsreihung. Auch wenn es schmerzlich stimmen dürfte, dass Glitzer die Umwelt schädigt, so hat es doch positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit - es erfreut Jung und Alt. Man könnte daher zuerst Dinge verbieten, die die Umwelt schädigen und nur beschränkt Freude bereiten - Plastiksackerl und Wegwerfbecher, Fabrikemissionen und Kohlekraftwerke, 5-Liter-Motoren oder dem globalen Raubbau an Ressourcen. Und wenn diese Liste abgearbeitet ist, dann können wir uns das bisschen Glitzer wohl getrost leisten.