Der Porsche-Retter im Gefecht mit dem Göttervater von VW. | Wolfsburg/Wien. Es ist ein Machtkampf zweier absoluter Leitwölfe: Wendelin Wiedeking (56) gilt vielen als der Retter der Marke Porsche, dem es zu verdanken sei, dass der Sportwagenbauer Anfang der 90er nicht verkauft wurde. Er baute Überkapazitäten ab und steigerte bei neuen Modellen des 911er, Boxster und des Geländewagen Cayenne die Stückzahlen nur so, wie sie Gewinne brachten. Der 1952 im westfälischen Ahlen geborene Wiedeking ist studierter Maschinenbauer. 1983 promovierte er "summa cum laude" zum Ingenieur und trat noch im selben Jahr bei Porsche in das Unternehmen ein. 1992 berief ihn die Porsche-Familie zum Chef.
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Ende 2007 wurde Wiedeking zum Buhmann in der Debatte über Managergehälter - kolportiert wurde ein Jahresgehalt von 60 Millionen Euro. "Wenn ich Erfolg habe, möchte ich auch gut bezahlt werden", lautete damals sein Kommentar.
Dynastie Porsche-Piech
Der einflussreichste Mann bei Volkswagen heißt Ferdinand Piech (70). Ohne den "Göttervater", wie ihn ein Kleinanleger nannte, läuft in Wolfsburg wenig. Der 1937 in Wien geborene Enkel des Autopioniers Ferdinand Porsche, der den legendären "Käfer" entworfen hatte, stand selbst neun Jahre lang an der Spitze des Wolfsburger Autokonzerns - von 1993 bis 2002. Danach wurde der gefinkelte Taktiker Vorsitzender des Aufsichtsrats und legte die Führung des Konzerns stets in die Hände ihm vertrauter Manager. Mit der Übernahme durch die Stuttgarter Sportwagenschmiede Porsche halten die Familien Piech und Porsche bei VW fest das Heft in der Hand.
Nach dem Tod von Friedrich Karl Flick führt die Dynastie Porsche und Piech auch die Liste der Superreichen mit Wohnsitz in Österreich an. Der "trend" schätzt das Vermögen des Familienclans, der rund fünfzig Köpfe zählt, auf 30,5 Milliarden Euro.