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Revolutionsgarden greifen Assad unter die Arme

Von Arian Faal

Politik

Iranische paramilitärische Organisation hilft auch in Syrien aus.


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Genf/Teheran. Im letzten Moment vor der Syrien-Friedenskonferenz hat UN-Generalsekretär Ban Ki-moon trotz Bedenken anderer Parteien auch die Führung des Iran in die Schweiz eingeladen. "Ohne Küche kann man nicht kochen und Teheran ist im Syrien-Konflikt die halbe Küche", hieß es vonseiten eines UN-Beamten zur Last-Minute-Einladung an die Perser. Gemeint ist damit, dass die syrische Führung im seit 2011 andauernden Bürgerkrieg dank der iranischen Hilfe viel fester im Sattel sitzt als noch vor einem Jahr. Vorsorglich helfen die Elitetruppen der iranischen Revolutionsgarden (Pasdaran) im Bruderstaat aus, um Machthaber Bashar al-Assad an der Macht zu halten.

Wie bereits vor einem Jahr ergingen auch heuer wieder pünktlich zu Jahresbeginn neue Milliardenkredite und sonstige Hilfsleistungen wie Abhörgeräte oder Telekommunikationsinfrastruktur von Teheran nach Damaskus. Aber vor allem die personellen Ressourcen aus dem Iran spielen eine Schlüsselrolle. Die Revolutionsgarden sind sehr straff organisiert, auf Sondereinsätze spezialisiert und mit technischem Know-how ausgestattet. Sie sind dazu da, die iranischen Interessen in Syrien optimal zu vertreten: Syrien dient geopolitisch als Königsstaat zur Sicherung der Vormachtstellung der Perser in der Region. Die demonstrative Positionierung des Iran als Gegenpol zu Saudi-Arabien und das "Warnsignal" in Richtung Israel sind die wichtigsten Gründe für die Entsendung der Pasdaran-Milizen.

Irans Führung dementiert die Lieferungen von Gütern und den Pasdaran-Einsatz zwar offiziell, doch hinter vorgehaltener Hand rühmt sich so manch Freitagsprediger mit der Unterstützung für Assad. Syrien ist auch der einzige Staat, mit dem die Revolutionsgarden jährlich gemeinsame Stabstreffen abhalten. Hinzu kommen gemeinsame Truppenübungen, ein gegenseitiges Aufrüsten, das Modernisieren der Armee und Schützenhilfe im "Kampf gegen innere und äußere Feinde".

Durch die Amtssprache Farsi in einigen syrischen Militärlagern kann Teheran direkt und schnell eingreifen, wenn Assad Schützenhilfe braucht. Der rege Austausch von militärischem Personal geht auf das Jahr 2009 zurück. Damals halfen syrische Schläger bei den Unruhen nach der umstrittenen Wiederwahl von Mahmoud Ahmadinejad aus.