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Rheintalflug: Erfolgreich durch persönlichen Einsatz

Von Erika Bettstein

Wirtschaft

Ein überschaubarer, wirtschaftlicher Betrieb, der persönliche "und oft sehr emotionale Einsatz", detaillierte Markt- und Bedarfsanalysen vor Expansionen sowie um bis zu 30% gestiegene Passagierzahlen -, so beschreibt Rolf Seewald, Chef der Vorarlberger Rheintalflug jene Faktoren, die neben dem Einsatz der drei neuen, kostengünstigen Embraer-Jets für den Erfolg seiner Fluglinie ausschlaggebend seien. 2000 konnte die Rheintalflug trotz gestiegener Kerosinpreise und teurem Dollar einen Umsatz von 430 Mill. Schilling (plus 16,2%) erzielen und das EGT bei 20 Mill. Schilling stabil halten.


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Der Einsatz der neuen Jets aus Brasilien bedeute für Passagiere wie auch die Crew "ein leiseres, bequemeres, schnelleres und auch verlässlicheres Fliegen", sagt Seewald, "und das hat uns zusätzliche Passagiere gebracht". Seit Jänner 2000 ist der erste der neuen Jets, deren Kaufpreis Seewald mit je rund 18 Mill. Dollar beziffert, auf der Strecke Altenrhein-Wien im Einsatz, mittlerweile sind es drei und zwei der "alten" Turboprop-Maschinen.

Über 90.000 Passagiere - "weit über unseren Erwartungen" - seien zwischen Vorarlberg und Wien befördert worden, insgesamt zählte der Linien- und Charterverkehr - "in Destinationen, die für andere Linien zu klein sind" - rund 250.000 Passagiere. Kooperationen bestehen mit AUA und Lufthansa, für die im deutschen Luftverkehr als Partner Strecken geflogen werden. Auch wenn man sich für heuer "wenigstens 480 Umsatz-Millionen" erwartet, so wolle man doch "künftig ein kleines Regionalflugunternehmen bleiben", so Seewald.

Bis Oktober soll ein vierter Jet angeschafft werden, neue Strecken wie Friedrichshafen-Hamburg seien "vom ersten Monat an in den schwarzen Zahlen gewesen", in der Mittagszeit werde eine Rotation über Berlin geführt - ebenfalls "ein Hit", wie die Marketing-Chefin, Prokuristin und seit kurzem Seewalds Ehegattin Renate Moser erklärt. Hervorragend ankommen würden auch die noch "jungen" Einzelcharterflüge ab Wien.

Für die 170 Rheintalflug-MitarbeiterInnen gilt seit Jahresbeginn ein eigener Kollektivvertrag: Auf Seewalds Initiative war dieser "sehr rasch mit der Gewerkschaft ausverhandelt worden". Probleme wie jüngst in der österreichischen Luftfahrtgeschichte sind damit vermieden - und die MitarbeiterInnen sind auch motivierter", betont Seewald.