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RHI konnte Steuerquote massiv drücken

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Durch den Stahlboom schaffte der Feuerfest-Hersteller RHI 2004 "das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte". Der Gewinn stieg um knapp 29% auf 99,7 Mio. Euro. Die Ertragssteuern konnten durch die optimale Nutzung der Verlustvorträge um 66,5% von 18,8 auf 6,3 Mio. Euro gedrückt werden.


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Die Verlustvorträge von 1,2 Mrd. Euro machten es möglich. Die Steuerquote der RHI-Gruppe konnte trotz steigenden Gewinns auf 6% gedrückt werden, bestätigte gestern Vorstand Eduard Zehetner in einer Pressekonferenz. Er geht davon aus, dass dies auch in der Bilanz 2005 gelingt, denn die Verlustvorträge "halten ewig." Trotz des erfolgreichen Geschäftsjahres 2004 wird es erst ab 2007 wieder eine Dividende geben.

Das Kerngebiet des Unternehmens liegt im Feuerfestbereich. Dieser erwirtschaftete einen Umsatz von 1.102,6 Mio. Euro (plus6,6%). Die Investitionen betrugen 66 Mio. Euro und wurden vor allem in Osteuropa und Asien getätigt. Der Bau des Werks in Dalian (China) kostete allein 36 Mio. Euro. Die zweite Ausbaustufe ist für dieses Jahr vorgesehen. Diesmal werden 25 Mio. Euro nach China fließen. Das Werk soll danach mit 500 Mitarbeitern jährlich 100.000 Tonnen Feuerfeststeine produziern können.

Während Asien boomt, werden in Österreich und den anderen europäischen Standorten Arbeitsplätze abgebaut, betonte RHI-Chef Helmut Draxler. Konkret sollen in Radenthein bis Ende 2006 rund 40 Stellen abgebaut werden. Die Schließung eines Standortes schloss Draxler jedoch vorerst aus.

Erfolgreich verlief das Vorjahr auch für den Dämmstoffbereich Heraklith. "Es war das erste Jahr der Ernte", so Zehetner. Heraklith könne nun ohne den großen Bruder Feuerfest "alleine stehen". Nachdem sich Heraklith die slowenische EuroVek samt Termo einverleibt hat, soll der Expansionsweg fortgesetzt werden.

Besonders attraktive Märkte sind Russland und die Ukraine. "Seit geraumer Zeit boomt der Dämmstoffabsatz in Russland", erklärt Zehetner. Wegen der geringen Energiekosten sei eine gute Isolierung nie ein Thema gewesen. Doch Heraklith habe rechtzeitig die Trendwende erkannt und sein Russlandgeschäft aufgebaut. Um den Markt bedienen zu können, reichen die vorhandenen Kapazitäten nicht mehr, deshalb sei daran gedacht, demnächst russische Dämmstoffhersteller zu kaufen oder sich an ihnen zu beteiligen.

Die RHI-Verantwortlichen sind überzeugt, dass wegen des anhaltenden Stahlbooms auch 2005 erfolgreich sein wird. Die große Herausforderung liegt darin, die steigenden Rohstoffkosten den Kunden in Form von höheren Preisen weiterzugeben.