Keine Dividende für das Jahr 2006. | Gorbach, Draxler neu im Aufsichtsrat.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 17 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wien. Obwohl Martin Schlaff wegen überraschend hoher Präsenz bei der RHI-Hauptversammlung die Stimmrechtsmehrheit knapp nicht erreichte, setzte sich der Hauptaktionär mit allen seinen Anträgen durch: Der börsenotierte Feuerfestprodukte-Konzern wird für 2006 keine Dividende auszahlen, der Aufsichtsrat wird umgekrempelt.
Schlaffs Anträge wurden letztlich mit klaren Mehrheiten von mehr als 75 Prozent der anwesenden Stimmen angenommen. Neben Schlaff, der mit seinem 26-Prozent-Anteil bei der Hauptversammlung nur knapp unter 50 Prozent der Stimmrechte hielt, haben eine Reihe anderer Aktionäre mit ihm gestimmt.
Vor allem die Aktionärsgruppe um den früheren RHI-Chef Hellmut Longin und den AvW-Fonds, die unter zehn Prozent hält, hatte das Ausbleiben der Dividende und die Abwahl der Aufsichtsräte Erhard Schaschl und Kurt Waniek - der war erst vor einem Jahr auf Initiative der Auer von Welsbach-Gruppe nominiert worden - heftig kritisiert.
Der Rekordgewinn des Vorjahres von rund 160 Millionen Euro wird nun zur Gänze auf neue Rechnung vorgetragen, um den von Schlaff unterstützten Wachstumskurs des Vorstandes zu finanzieren. RHI-Vorstandschef Andreas Meier hatte zuvor erklärt, eine vor wenigen Wochen angekündigte "konkrete Akquisitionsmöglichkeit" habe sich "verdichtet", die Zeit dränge. Berichte, bei dem Übernahmeziel handle es sich um die brasilianische Magnesita, die zuletzt mit knapp 7000 Beschäftigten an die 400 Millionen Euro umsetzte, hieß es nur: "Kein Kommentar".
Dem neuen Aufsichtsrat gehören neben dem früheren RHI-Chef Helmut Draxler auch Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach sowie die beiden Schlaff-Vertrauensleute Herbert Cordt und Mark Eckhout an.