Nach dem "dramatischsten Jahr in der 100-jährigen Firmengeschichte" - Jahresfehlbetrag 863,41 Mill. Euro - ist Neo-RHI-Generaldirektor Helmut Draxler überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein: Von der Wandelanleihe zur Refinanzierung des Konzerns hat er persönlich 1 Mill. Euro gezeichnet. Das Ergebnis des 1. Quartals 2002 beruhigt nicht nur ihn.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Der Feuerfest- und Baustoffkonzern erwartet für das Geschäftsjahr 2002 schwarze Zahlen beim Betriebsergebnis (EBIT) und beim Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (EGT), gab Draxler am Dienstag auf der Bilanzpressekonferenz bekannt. Nach der durch die Gläubigerbanken ermöglichten Auffanglösung "stimmt die Richtung" des Sanierungskurses, sagte er. Die Entwicklung der ersten fünf Monate 2002, vor allem der Auftragseingang, deute darauf hin, dass die ehrgeizigen Ziele heuer mit "hoher Wahrscheinlichkeit" erreicht würden.
Finanzchef Eduard Zehetner nannte den aktuellen Stand an Bankverbindlichkeiten mit 445 Mill. Euro, die in den nächsten fünf Jahren überwiegend abgebaut werden sollen. Darüber hinaus muss RHI allerdings nach diesem Zeitraum 400 Mill. Euro Mezzaninkapital der Banken in langfristige Verbindlichkeiten umwandeln und die Wandelanleihe tilgen, die im Ausmaß von 115 Mill. Euro gezeichnet wurde. 110 weitere Mill. der zum Jahresende mit 1,07 Mrd. Euro ausgewiesenen Verbindlichkeiten konnten heuer - auch zum Teil dank Rückflüssen aus den in Chapter-11-Verfahren befindlichen und Ende 2001 dekonsolidierten US-Beteiligungen - abgebaut werden. Noch heuer will man auch wieder auf ein positives Eigenkapital kommen, nachdem per Jahresende ein negatives von 548 Mill. Euro auszuweisen war.
Das operative Geschäft im Kernbereich Feuerfest ist zwar vom schrumpfenden Stahlmarkt geprägt - die Rohstahlproduktion ging heuer überall außer in China um bis zu 5% zurück - RHI hat aber den Umsatz halten und die Weltmarktposition auf gut 15% ausbauen können - und die EBIT-Marge auf 8,9% gesteigert.