Starke Signale für eine baldige | erhöhung. | Wien. Womöglich schon in den nächsten Monaten füllt der Feuerfest-Konzern RHI seine Kriegskasse auf, um wie geplant den einen oder anderen Mitbewerber schlucken zu können. Eine baldige Geldzufuhr über die Börse wird immer wahrscheinlicher.
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Denn für eine Kapitalerhöhung will sich Vorstandsboss Andreas Meier in der Hauptversammlung am 29. Mai einen Vorratsbeschluss holen. Der geplante Rahmen von bis zu zehn Prozent des Grundkapitals - das wären rund 3,7 Millionen Aktien - könnte dann jederzeit abgerufen werden. Damit könnte die RHI 140 bis 150 Millionen Euro für die Finanzierung von Akquisitionen in die Hand bekommen, sagte Meier am Freitag im Klub der Wirtschaftspublizisten.
Der Zwang zum Shoppen
Der RHI-Chef muss auf Einkaufstour gehen. Er braucht einen Wachstumsturbo. Bis 2010 soll der Konzern-Umsatz zwei Milliarden Euro erreichen. Ohne Firmenzukäufe wird dieses vor drei Jahren festgelegte Ziel verfehlt werden. Zuletzt lag der Umsatz bei 1,5 Milliarden - um ihn um ein Drittel nach oben zu hebeln, braucht es daher mehr als rein organisches Wachstum.
Und darum hat Meier die Fühler nach Zukäufen auch mehr denn je weit ausgestreckt: "Wir sind laufend am Prüfen." Sondiert wird weltweit - vor allem jedoch in den Wachstumsregionen Asiens und Lateinamerikas. In Brasilien etwa, für die RHI praktisch noch ein weißer Fleck, will Meier entweder durch den Bau von Werken - wie in China - oder eben durch eine Akquisition Fuß fassen. Im Tauziehen um den Kauf der brasilianischen Magnesita hatte die RHI zuletzt ja das Nachsehen gehabt.
Interessiert ist der Konzern "auch an einigen Rohstoff-Projekten" - an Lagerstätten, die stillgelegt oder nicht entwickelt sind und sich jetzt wegen der hohen Rohstoffpreise deutlich besser rechnen würden. "Die Versorgung mit Rohstoffen wird immer mehr zu einem Wettbewerbsfaktor", betont Meier. Derzeit deckt die RHI nur 40 Prozent ihres Rohstoffbedarfs selbst, das Gros muss zugekauft werden.
Beim operativen Gewinn (Ebit) will der Konzern bis 2010 auf 240 Millionen Euro zulegen. Meier bekräftigte am Freitag die angepeilte zwölfprozentige Marge. Im Vorjahr betrug das Ebit gut 164 Millionen.