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Richter-Schuhe will unter Top 3

Von Christina Mondolfo

Wirtschaft

Der österreichische Kinderschuh-Erzeuger Richter-Schuhe will bis 2005 unter die Top 3 von Europas führenden Herstellern von Schuhwerk für Kinderfüße. Der Absatz solle bis dahin von derzeit 2,2 Millionen Paar Schuhen auf 3,5 Millionen steigen, sagte Georg Kapsch, Eigentümer der Ferdinand Richter GmbH, gestern vor Journalisten.


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Außerdem solle der Umsatz auf 80 Mill. Euro verdoppelt werden, so Kapsch weiter.

Neue Zielgruppen sieht Geschäftsführer Alf Netek in Ungarn, Italien, Großbritannien und Russland. Diese Länder sollen bereits mit der nächsten Kollektion erobert werden. Ab 2004 sollen Tschechien, Polen, das Baltikum, Skandinavien, Frankreich und Griechenland folgen. Die "Schuhkrise" mache ihm dabei dennoch keine Sorgen: Der europäische Schuhmarkt fiel 2001 um 2,2%, die Zahl der Beschäftigten sank um 2,2%, die der Betriebe um 1,5%. Gründe dafür seien die starke Konkurrenz durch den Sportartikelhandel, "die Eduschos, Hofers und Aldis" sowie die Produktionsverlagerung in kostengünstigere Länder, aber auch das veränderte Konsumentenverhalten.

Bis jetzt "beschuht" Richter vornehmlich Kinderfüße bis acht Jahre - die allerdings auch schon Schuhgröße 42 erreichen können. Ab 2005 sollen Jugendschuhe für Kids bis 16 Jahre unter der Marke Richter auf den Markt kommen, kündigte Netek an. Im Vorfeld soll aber eine "Markenwelt" mit Accessoires, Trend- und Utility-Ware aufgebaut werden, die Imageträger für die Schuhe für Jugendliche sein soll.

Die Young Footware Group, die Holding über der Richter Schuh und der 2001 zugekauften deutschen Jela Schuh GmbH, setzte 2002 mit rund 800 Mitarbeitern 41,6 Mill. Euro um, 23,7 Mill. Euro davon mit Richter-Schuhen. Im laufenden Geschäftsjahr soll der Schuh-Absatz um 10% auf 2,4 Mill. Paar und der Umsatz um 4,4% auf 43,5 Mill. Euro gesteigert werden. Die Exportquote beträgt derzeit rund 75%, wovon der überwiegende Teil nach Deutschland und ein Fünftel in die Schweiz geht.

Produziert wird laut Finanz-Geschäftsführer Marcus Handl in Partisanske (Slowakei), wo rund 500 Mitarbeiter tätig sind, sowie im ungarischen Vasvar mit rund 180 Mitarbeitern. In Hofkirchen werden Muster, Kleinserien und die Premiumserie "Richter Selection" erzeugt. In Deutschland wird der Vertrieb sowie das Produktmanagement für die preisgünstigeren Jela Schuhe erledigt. Eigene Richter-Shops wird es in naher Zukunft nicht geben, Partner sei der Fachhandel.