Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
"Fernsehen für die tollsten Menschen der Welt: Männer" definiert der deutsche TV-Sender DMAX sein Credo. Bis spät in die Früh hinein wimmelt es dort nur so vor dicken Oberarmen, Tätowierungen, Goldketterln und markigen Sprüchen. In Serien wie "American Choppers" oder "Schrauber Showdown" werden aus schnöden Vehikeln chromblitzende Fetischgeräte gebastelt, mit denen man kaum fahren, aber kräftig angeben kann. In der hauseigenen Reality Soap "Die Ludolfs - 4 Brüder auf´m Schrottplatz" schmuddeln sich schwitzige, bierbäuchige Zottelbärte durch´s Rostlauben-Leben, als wären sie Ozzy Osbournes Hausmeister. Kurz gesagt: Männer wie sie eben so sind und tun. Donnerstag Abend kam eine US-Profi-Boxerin zu Wort, die auf die Frage, worin sich denn Frauen und Männer im Ring unterscheiden, antwortete: "Weibliche Boxer riechen besser." Warum angesichts einer solchen Fülle fragwürdiger Geschlechter-Klischees noch keine selbsternannten Gender-Rechtler protestieren? Vielleicht, weil Männer einfach mehr Humor haben.