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Rieder will 2007 in Pension gehen

Von Christian Rösner

Politik

Vizebürgermeister beendet Spekulation. | Nachfolge ist noch unklar. | Wien. Der SPÖ-Vizebürgermeister und Wiener Finanzstadtrat Sepp Rieder geht in Pension. Bereits 2007 soll es soweit sein.


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Dieser Schritt war seit längerem absehbar, der Zeitpunkt kam jedoch überraschend. Denn schon länger kursierende Rücktrittsgerüchte hatte der 66-jährige Vollblut-Politiker stets dementiert. "Nach der Wahl wird Strategie gemacht und dann sehen wir weiter", soll er noch vor dem 1. Oktober gesagt haben.

Einen strategischen Hintergrund dürfte sein Rücktritt jedoch nicht haben. Schließlich habe Rieder gegenüber seinen Mitarbeitern den Entschluss mit den Worten: "Ich muss mich selbst bremsen, sonst bleibe ich ewig" verkündet. Und glaubt man den Worten seiner Parteikollegen und engsten Mitarbeiter, so gilt Rieder zweifellos als unermüdliches Arbeitstier, das es ohne Probleme mit jüngeren Semestern aufnehmen kann.

Mit ein Anlass für den Rückzug seien auch die Verhandlungen zum Finanzausgleich, die in der zweiten Jahreshälfte 2008 anstehen. "Es war für mich nicht einfach zu entscheiden, ob ich da hineingehe oder nicht", sagte Rieder gegenüber der APA. Derzeit gehe es ihm gut, er könne aber nicht vorhersehen, ob er auch in zwei Jahren gesundheitlich dazu noch in der Lage sei.

In der Politik wurde Rieder auch über die Parteigrenzen hinaus stets Fachkompetenz und Handschlagqualität nachgesagt.

"Mit Sepp Rieder verliert die Wiener SPÖ eine der letzten großen Persönlichkeiten", reagierte am Donnerstag selbst ÖVP Klubobmann Matthias Tschirf mit Lobbezeugungen auf Rieders Ankündigung.

Rieder ist seit 1989 Mitglied der Wiener Stadtregierung. Zuerst war er Gesundheitsstadtrat, seit dem Jahr 2000 ist er für das Wirtschafts- und Finanzressort verantwortlich.