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Gute Ratschläge gibt es viele. Würde man Verwaltung, Bundesbahn und Spitäler reformieren, dann würden Milliarden frei für Unis, Forschung und Innovation, betont stets Hannes Androsch, Chef des Rats für Forschung und Technologieentwicklung. Keine Frage - ein zielsicherer Tipp.
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Doch wer geht die Reformen an? Allein die für den Bau des Koralm-Tunnels reservierten Milliarden würden die Unis über mehrere Jahre durchfinanzieren. Jedoch wurde der Beschluss, Deutschlandsberg mit dem Lavanttal durch den Berg zu verbinden, vom damaligen Infrastrukturminister Werner Faymann unterzeichnet. Der nun wohl kaum sagen wird, dass die Idee ein Topfen war, nur weil er sich die Forschung auf die Fahnen heftet.
Somit scheitert das Bekenntnis, den zukunftsträchtigen Bereich Wissenschaft kompromisslos auszubauen, am Ringelspiel der Partikularinteressen. Aus dem selbst Salinen-Eigentümer Androsch keinen Hehl macht: "Wir sind ein Rat für Technologieentwicklung", verteidigt er sein Engagement für die Erhöhung der Forschungsprämie für die ohnehin üppig mit Förderungen bedachte Wirtschaft. Das sind 100.000 Euro, die der Grundlagenforschung fehlen.
Trotz vieler Ratschläge ist somit in der Forschungspolitik guter Rat teuer. Die geplante Forschungsstrategie der Bundesregierung bleibt eine Strategie im Wasserglas, so lange welche Empfehlungen auch immer keine Konsequenzen haben.
Siehe auch:'Forschung braucht um 150 Millionen mehr im Jahr'