Schäden vorbeugen statt Prämien erhöhen, hat sich die Allianz Versicherung auf die Fahne geheftet. Im Rahmen der Initiative "Allianz Risk Management" wurden österreichweit über 400 holz- und kunstoffverarbeitende Betriebe auf vermeidbare Brandrisiken untersucht. Andere Branchen sollen folgen.
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"Unser Job ist es eigentlich, wenn es wirklich brennt, zu zahlen. Aber bei einem Feuer geht es oft um mehr als nur die Versicherungssumme, nämlich um den Weiterbestand des Unternehmens", erläutert Hubert Schultes, Vorstand der Allianz Elementar Versicherungs-AG, gestern vor Journalisten in Wien.
Der Allianz, mit etwa 20% Marktanteil einer der größten Gewerbe- und Industrieversicherer Österreichs, stellte sich laut Schultes die Frage: "Wenn wir im Bereich Holz und Kunststoff Versicherer bleiben wollen, müssen wir ein vertretbares Risiko und ebensolche Prämien haben." Die Kunden zeigten sich kooperativ. Immerhin können sie auf diese Weise von gleichbleibenden oder niedrigeren Prämien profitieren. Steigen doch die Prämien bei Industrie- und Gewerbeversicherungen seit Jahren stark an. Der Gipfel sei aber bereits erreicht, so Schultes. Die Feuerschadensätze liegen derzeit bei 65 bis 75%, in der Industrieversicherung unter 50%.
"Wenn aber maßgebliche Mängel bestehen und nicht behoben werden, kann es schon sein, dass die Beziehung gelöst wird", lässt Schultes dann auch die Möglichkeit negativer Konsequenzen anklingen. Bei Neukunden gehöre die Betriebsbesichtigung inzwischen zum Vertragsabschluss, ergänzt Wilhelm Winkelbauer, Bereichsleiter Risk Management der Allianz.
Durch die Firmenbesichtigungen konnten nicht nur die Mängel meist mit wenig Aufwand behoben werden. - Winkelbauer: "In 90% der Fälle kostet dies kaum Geld". - Es wurde auch ein Standard-Merkblatt erstellt, das dem Verband für Versicherungsträger vorgelegt wurde. "Wir wollen das Risikobewusstsein schärfen. Kunden und Versicherung profitieren am meisten davon, wenn nichts passiert", so Schultes.