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Risse in Bergdoktors heiler Welt

Von Edwin Baumgartner

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"Wiener Zeitung"-Klassikexperte Edwin Baumgartner.

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Philipp Roth, nicht der Nicht- Literaturnobelpreisträger aus Newark, sondern der Drehbuchautor aus München, Philipp Roth also sagt in einem Interview mit der dpa, dass die Welt seiner ORF-ZDF-Serie "Der Bergdoktor" keineswegs heil sei. Dem kann man nur beipflichten, wenn man weiß, wie es in der derzeit laufenden Staffel 15 weitergeht.

Nämlich so: Nachdem die von Dr. Martin Gruber schwangere Franziska in der letzten Folge zusammengebrochen ist, hat ihre Mutter Martin den Umgang mit ihr verboten. Jetzt weiter: Weshalb darf Martin Franziska nicht sehen? - Weil Franziskas Familie entdeckt hat, dass Martin dem Cthulhu huldigt. Der uralte Dämonengott, der aussieht wie ein tausendäugiger Krake, plant die Versklavung der Menschheit.

Aber auch Franziska ist nicht so unschuldig: Ihre Freundin Bibi hat sie in den Zirkel der Blockmalzhexen eingeführt. Und deren Meister, Darth Potter, der König des Chaos auf dem Sauthron, ist der wahre Vater von Franziskas Kind.

Mittlerweile züchtet die untote Lisbeth Gruber im sinistren Keller der Bergdoktorpraxis aus den von Martin auf dem Behandlungstisch grausam Gemeuchelten eine Homunculi-Armee heran. Und der Berg selbst erweist sich als Supervulkan, der ein Tor zur Hölle ist.

Schluss jetzt, sonst heißt’s noch, hier wird alles gespoilert. Nur so viel: H. P. Lovecraft twitterte über diese Staffel, sie sei "blasphemisch brillant" und E. A. Poe meinte auf Facebook, das Drehbuch könnte glatt von ihm sein.

Aber heile Welt? - Doch nicht beim "Bergdoktor"!