Die im vergangenen Jahr neu gebildete Führungsriege der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) hat gestern eine stark bereinigte Bilanz 1998 präsentiert.
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Die Bewertungsansätze im Kredit- und Beteiligungsgeschäft seien gründlich durchleuchtet worden, gab Generaldirektor Peter Püspök bekannt. Bei einer Bilanzsumme von 120 Mrd. Schilling (plus
4,2%) stieg das Betriebsergebnis um 13,8% auf 575,6 Mill. Schilling. Das EGT ging um 34,7% auf 115,7 Mill. Schilling zurück. Laut Püspök erfolgte nochmals eine größere Wertberichtigung für die
Tochterfirma NÖM. Eine Zahl wollte Püspök, der Mitte 1998 Hans Windbichler an der Spitze der RLB NÖ-Wien abgelöst hat, nicht nennen. Die "Zeit des Zubutterns" sei jedenfalls vorbei. Insgesamt standen
die Beteiligungen 1998 mit 6,2 Mrd. Schilling zu Buche.
Als "größtes Glücksspiel des Landes" bezeichnete Püspök vor Journalisten die derzeit boomenden Kredite in Schweizer Franken. Private Bankkunden würden nur unzureichend über die Kursschwankungsrisiken
aufgeklärt und könnten ein böses Erwachen erleben, so Püspök. Die Aufsichtsbehörden müßten diese Entwicklung stoppen, ansonsten werde die Vertrauensbasis zwischen Banken und Kunden zerstört.
Schlimmstenfalls drohe eine Beeinträchtigung des Ratings der österreichischen Banken.